Tauschgeschäft mit 17 Bulkern

Die „CMB Virginie“ ist jetzt als „Ida Selmer“ für die Reederei Oskar Wehr im Einsatz, Foto: Hasenpusch
Zu einem in dieser Form bisher einmaligen Tausch von Schiffen kam es jetzt zwischen der Hamburger Reederei Oskar Wehr und der von der Reederfamilie Saverys kontrollierten Bocimar in Antwerpen.
Das Tochterunternehmen der Compagnie Maritime Belge (CMB) übernahm von Wehr fünf in den Jahren 2010 und 2011 von der New Times Shipyard in Jingjiang gelieferte Capesize-Bulker mit einer Tragfähigkeit von jeweils 175.000 Tonnen. Im Gegenzug wurden zwölf ebenfalls 2010 und 2011 in China entstandene Handysizer von CMB/Bocimar an Oskar Wehr übertragen. Der Marktwert der fünf Caper dürfte nach Brokerangaben bei insgesamt 140 Millionen Dollar liegen und damit etwa dem der zwölf kleineren Einheiten entsprechen.
Die Caper „Tom Selmer“, „Charlotte Selmer“, „Hugo Selmer“, „Greta Selmer“ und „Lene Selmer“ sind jetzt als „Mineral Brussel“, „Mineral Brugge“, „Mineral Destelbergen“, „Mineral Gent“ beziehungsweise „Mineral Temse“ unter der Flagge von Belgien (bisher Marshall-Inseln) unterwegs, werden aber weiterhin von der Reederei Wehr technisch gemanagt. Es handelt sich um 292 Meter lange, 45 Meter breite und 18,25 Meter tiefgehende 9-Luken-Frachter mit einem Laderaumvolumen von 198.000 Kubikmetern.
Die von CMB/Bocimar bisher in Hongkong registrierten Handysize-Carrier „CMB Ariane“, „CMB Boris“, „CMB Charlotte“, „CMB Edouard“, „CMB Julliette“, „CMB Kristine“, „CMB Liliane“, „CMB Mae“, „CMB Paule“, „CMB Virginie“, „CMB Weihai“ und „CMB Yasmine“ kamen mit dem Eignerwechsel unter die Flagge der Marshall-Inseln. Sie erhielten die neuen Namen „Birte Selmer“, „Jakob Selmer“, „Emil Selmer“, „Imke Selmer“, „Klara Selmer“, „Christina Selmer“, „Caroline Selmer“, „Michel Selmer“, „Leni Selmer“, „Ida Selmer“, „Mireille Selmer“ und „Thomas Selmer“. Sie entstanden auf den Werften Samjin in Weihai und Jiangsu LanBo in Zhenjiang und unterscheiden sich geringfügig in ihren Abmessungen und der Tragfähigkeit. Die bei Samjin gebauten Schiffe sind 180 Meter lang, 30 Meter breit und kommen bei 9,80 Metern Tiefgang auf 33.600 tdw und ein Laderaumvolumen von 46.285 Kubikmetern. Die nur 28,40 Meter breiten, aber 10,15 Meter tiefgehenden Einheiten von Jiangsu LanBo tragen 32.600 Tonnen. Ihre fünf Laderäume haben ein Gesamtvolumen von 43.484 Kubikmetern. Alle zwölf Carrier sind mit vier 35-Tonnen-Bordkranen ausgerüstet.
Zur Flotte der 1945 gegründeten Reederei Oskar Wehr gehören neben diesen zwölf Neuzugängen fünf ab 2004 in Japan gebaute Supramax-Bulkcarrier (55.700 tdw) und die „Wehr Schulau“, ein knapp 20 Jahre alter 23.000-tdw-Containerfrachter mit einer Stellplatzkapazität von 1730 TEU. Die „Wehr Schulau“ ist aktuell für eine Tagesrate von 10.350 Dollar bei X-Press Feeders im Indischen Ozean beschäftigt. ed