Waldkontor übernimmt „Bremer Anna“

„Bremer Anna“ fährt nun als „Millerntor“ ohne Bordkrane, Foto: Hasenpusch
Zwei Jahre war das Claus Rodenberg Waldkontor auf der Suche nach einem passenden dritten eigenen Frachter für den Transport von Holz- und Forstprodukten in Nordeuropa. Nach „St. Pauli“ (2010) und „Reeperbahn“ (2014) wurde nun die „Millerntor“ in die Flotte aufgenommen.
Das bestätigte Ugur Islamoglu, Prokurist und Leiter der Schifffahrtsabteilung des Waldkontors, dem THB. Der Neuzugang für das in Kastorf im Kreis Herzogtum Lauenburg ansässige Unternehmen war rund 15 Jahre für die Kollmaraner Reederei Rörd Braren als „Bremer Anna“ (IMO 9265665) im Einsatz, wurde jetzt an die Käufer übergeben und in Dienst gestellt. Braren will das Schiff im kommenden Jahr durch einen etwas größeren Neubau ersetzen. Die „Millerntor“ soll unverändert unter deutscher Flagge betrieben werden. Die beiden 36-Tonnen-Bordkrane des Herstellers NMF wurden vor dem in Riga vollzogenen Reederwechsel demontiert, weil sie in den vom Waldkontor angelaufenen Häfen für den Holzumschlag nicht benötigt werden. Auch die „Reeperbahn“ wird ohne Ladegeschirr eingesetzt. Nur bei der „St. Pauli“ handelt es sich um einen Selbstentlader, ausgerüstet mit einem 8,5-Tonnen-Multidocker.
Die „Millerntor“ war im Dezember 2003 von der Bodewes-Werft in Hoogezand abgeliefert worden. Der 90 Meter lange, 15,20 Meter breite und 5,32 Meter tiefgehende 3152-BRZ-Frachter weist eine Tragfähigkeit von 4352 Tonnen und ein Laderaumvolumen von 6173 Kubikmetern auf. Er ist eisverstärkt (E2) und wird durch einen 1850 Kilowatt leistenden MaK-Motor angetrieben.
Im Jahr 1987 begann die Firma Claus Rodenberg Forst- und Landschaftspflege als Ein-Mann-Unternehmen. Ab 1993 kam es zur Ausweitung des Holzhandels mit ersten Exporten nach Schweden und auch in die Türkei. Seit Februar 2011 wird ein großer Teil der Im- und Exporte über den Konstinkai im Lübecker Hafen abgewickelt. Im vergangenen Jahr baute das Waldkontor eine neue Abteilung für den Rundholzexport nach Asien auf. Als eigenständiges Department in der bestehenden Organisation kümmern sich sechs neue Mitarbeiter um den Ein- und Verkauf von europäischem Nadel- und Laubrundholz. Das Waldkontor plant fürs Asiengeschäft einen jährlichen Umschlag von bis zu 75.000 Festmetern. ed/fab