Bessere Mobilfunkversorgung für deutsche Küste

Vor dem Hintergrund des in Deutschland geplanten Mobilfunkausbaus setzen sich der Verband Deutscher Reeder (VDR) und die Bundeslotsenkammer (BLK) gemeinsam für eine Verbesserung der Mobilfunkversorgung in den deutschen Küstengewässern ein. Die maritime Breitbandkommunikation in Nord- und Ostsee war Thema eines Symposiums, das das Maritime Cluster Norddeutschland (MCN) am Dienstag gemeinsam mit VDR und BLK veranstaltet hat.

„Deutschland diskutiert aktuell zu Recht über 5G-Standards, um fit für den digitalen Wandel zu werden“, sagte Ralf Nagel, geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des VDR. Dazu gehöre untrennbar auch eine vernünftige Breitbandkommunikation auf See. „Da haben wir Nachholbedarf.“ Eine digitale Infrastruktur sei Voraussetzung, um den Hafen- und Schifffahrtsstandort Deutschland im deutschen Küstenbereich zukunftsfähig zu machen. „Wir müssen auch hier wettbewerbsfähiger werden“, betonte Nagel.

„Insbesondere für die Sicherheit auf den viel frequentierten Meeres-Autobahnen vor der deutschen Küste ist es dringend nötig, dass wir Lotsen die für die Nutzung moderner Software nötige Mobilfunkversorgung bekommen“, ergänzte Erik Dalege, Vorsitzender der Bundeslotsenkammer. Als Innovationstreiber der maritimen Wirtschaft unterstütze das Maritime Cluster Norddeutschland die politischen Forderungen des VDR und der BLK mit Nachdruck, erklärte MCN-Vorsitzender Dominik Eisenbeis.

Die für eine maritime Digitalisierung notwendige Breitband-Infrastruktur in den deutschen Küstengewässern ist derzeit noch stark unterentwickelt. So ist der Handy-Empfang beispielsweise im 200-Meilen-Bereich der sogenannten Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) großteils nur lückenhaft oder gar nicht vorhanden. Dort wird über UKW-Funk oder per Satellitentelefon kommuniziert.

„Unsere Seeleute auf den Schiffen wären froh, wenn sie in Küstennähe zumindest einigermaßen flächendeckend Handy-Empfang hätten. Nord- und Ostsee und sogar der Nord-Ostsee-Kanal sind in Teilen noch Funklöcher“, berichtete Nagel. Neben Handels- und Passagierschiffen betrifft dies beispielsweise auch die Marine, die Bundespolizei oder die Schiffe der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS).

„Das Pilotprojekt Coast-Link bei der VDR-Mitgliedsreederei Scandlines hat gezeigt, welche Verbesserung möglich ist“, sagte Nagel. Die Reederei setzt die moderne Technik heute sowohl auf der Vogelfluglinie über den Fehmarnbelt als auch im Betrieb zwischen den Häfen Gedser und Rostock erfolgreich ein.

„VDR und BLK haben schon in der Vergangenheit mehrfach eine Verbesserung der dafür nötigen Infrastruktur thematisiert. Jetzt ist es höchste Zeit, dass das Thema etwa in einem Bund-Länder-Arbeitskreis mit vereinten Kräften angegangen wird“, forderte Dalege. bek

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