Drohnen-Schwarm in Lübeck

Tauchroboter sollen im Schwarm Kaimauern und Schiffe untersuchen, Foto: LHG, Ulf-Kersten Neelsen
Im Hafen Lübeck könnten Berufstaucher bei ihrer Arbeit bald Unterstützung in Form von kleinen, intelligenten Unterwasserrobotern erhalten.
Daran arbeitet aktuell das Institut für Technische Informatik (ITI) der Universität zu Lübeck in Kooperation mit der Lübecker Hafen-Gesellschaft (LHG). Im Fokus des durch das Förderprogramm für innovative Hafentechnologien (Ihatec) unterstützten Projekts steht zunächst die Inspektion von Kaimauern. Dazu erfolgen aktuell Tests an den Terminals Konstinkai und Nordlandkai, wie die LHG jetzt mitteilte.
Die regelmäßig notwendige Untersuchung von Spundwänden im Hafen ist eine der Aufgaben, die bislang exklusiv Tauchern vorbehalten waren. Sie steigen hinab in dunkle Tiefen, tasten die Flächen ab und fotografieren starken Bewuchs oder Löcher. Eine anstrengende und zeitraubende Arbeit – die durch AUVs (Autonomous Underwater Vehicles) erleichtert werden soll. Im Schwarm könnten die rund 80 Zentimeter langen Roboter mit einem Durchmesser von 10 Zentimetern abtauchen und autonom mittels Ultraschallimpulsen feststellen, ob und wo Bewuchs und Löcher vorhanden sind. Der Taucher könnte sich dann lediglich auf die betroffenen Bereiche konzentrieren. Dazu erläutert Tom Patrik Österreich, Bereichsleiter Organisation, Informationstechnologie und Hafenbahn der LHG: „Wir können und wollen den Taucher gar nicht ersetzen. Aber wir können ihn mit unseren Robotern erheblich unterstützen.“
Reale Einsatzfelder für Drohnen, autonome Einheiten und Unterwasserroboter sind auch in anderen europäischen Häfen ein greifbares Thema: Hamburg hatte Ende Januar die Spezialdrohne „Drix“ mit ähnlichem Aufgabengebiet wie nun in Lübeck vorgestellt. Im Sommer folgte Antwerpen mit der „Echodrone“, die selbstständig Wassertiefen prüfen soll. ger