„echo.1“: Autonome Drohne der HPA getauft

Außergewöhnliche „Schiffstaufe“ im Hamburger Hafen: Die Hamburg Port Authority (HPA) hat am Mittwoch offiziell ihr erstes autonomes Oberflächenfahrzeug „echo.1“ getauft. „Ich wünsche dir immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel und stets eine sichere Datenübertragung“, sagte Taufpatin Rike Verheyen, Mitarbeiterin der Abteilung für Hydrografie der HPA. Sie und ihre Kollegen werden das neue Spezialfahrzeug primär nutzen, etwa zur Tiefenpeilung oder zur Zustandsbegutachtung von Kaimauern.

Noch im August 2019, als die Hafenbehörde erstmals autonome Fahrzeuge getestet hatte, ging HPA-Geschäftsführer Jens Meier von fünf Jahren bis zur Einsatzfähigkeit der Systeme aus. Gedauert hat es nur ein halbes Jahr. „Als wir den ,Hafen der Zukunft‘ gezeigt hatten, da wimmelte es nur so von Drohnen. Jetzt ist es der erste Typ, der tatsächlich unterwegs ist“, so Meier. „echo.1“ lässt sich ferngesteuert oder autonom betreiben. Das 1,65 Meter große Vehikel wird durch zwei 33-Volt-Batterien emissionsfrei angetrieben, maximal sechs Stunden am Stück.

70.000 Euro für die Basis und 90.000 Euro für die Ausstattung ließ sich die HPA das Gerät kosten. „Ein richtiges Schiff wäre teurer“, sagte Meier. Er hofft, dass es gelingen wird, Akzeptanz und Vertrauen zu schaffen. „Wir können jetzt die Peilung 4.0 umsetzen“, berichtete der HPA-Chef.

„Wir müssen weiterhin auf Technologie setzen“, gab Wirtschaftssenator Michael Westhagemann am Rande der Taufzeremonie die Richtung vor. „Voraussetzung für diese Technik ist die Digitalisierung. Wir haben 5G im Hafen und können das“, sagte er dem THB. Und „echo.1“ als Name sei deutlich – weitere Nummern sollen folgen.

„Wir haben den Einsatz von ‚echo.1‘ auf Herz und Nieren getestet. Ich bin mir sicher, dass dieser vielleicht momentan noch ungewohnte Anblick eines autonom fahrenden Fahrzeugs im Hamburger Hafen bald zur Normalität werden und ‚echo.1‘ nicht lange allein bleiben wird“, berichtete Hafenkapitän Jörg Pollmann. Das Spezialgerät lässt sich anfunken und verfügt über eine Einrichtung zur automatischen Kollisionsverhütung. Meier: „Nur wenn man die Beteiligten mitnimmt, kann man Akzeptanz und Vertrauen schaffen.“ Wer im Hafen unterwegs ist, sollte sich an den Anblick des gelben Gefährts gewöhnen. Die HPA plant zunächst, „echo.1“ vor allem zum Ausloten von Gewässern, die per Peilschiff nicht so einfach zu erreichen sind, einzusetzen. Die erfassten Daten werden per Funk übertragen und dann von den Mitarbeitern ausgewertet.

Westhagemann sieht in der Drohnen-Technik, egal ob in der Luft oder auf dem Wasser, eine große Zukunftschance für den Innovationsstandort Hamburg.  tja

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