Elektrisch durch den Fjord mit der "Seasight"

Der Name ist Programm: Das Ausflugsschiff „Seasight“ wird seinen Fahrgästen spektakuläre Ausblicke auf das Wasser bieten. Die norwegische Werft Brødrene Aa wird den Hightech-Neubau im Mai 2016 an den Tour-Anbieter The Fjords AS, ebenfalls aus Norwegen, abliefern.

„Wir sind stolz, so ein innovatives Design auf unserer Werft umsetzen zu dürfen“, freut sich Tor Øyvin Aa, Geschäftsführer von Brødrene Aa. In der Seitenansicht besticht die „Seasight“ durch ihre diagonal aufsteigenden Decks, die einer typischen norwegischen Serpentine nachempfunden sein sollen. „Diese Decks umschließen die Lounge im Innern des Schiffes, auf ihnen können sich die Fahrgäste frei bewegen, um die vorbeiziehende Landschaft zu genießen“, so der Werftchef weiter. Denn auch das Fahrtgebiet des in Katamaranbauweise ausgeführten Neubaus ist spektakulär: Er wird für Rundfahrten auf dem zum UNESCO-Weltnaturerbe gehörenden Nærøyfjord eingesetzt.

Entsprechend umweltfreundlich legten Werft und Reederei den Antrieb aus. Sie entschieden sich für eine Hybrid-Maschinenanlage vom Typ Onboard DC Grid des Systemanbieters ABB. Mit Hilfe dieses Systems wird der Energiefluss zwischen dem 300-kW-Scania-Dieselgenerator, den beiden 250-kW-Elektromotoren und der Akku-Ladestation gesteuert. Die Akkumulatoren haben eine Kapazität von 500 kWh.

Für bis zu 400 Touristen ist die 40 Meter lange und 15 Meter breite, vollständig aus Karbon gebaute „Sea side“ zugelassen. Die Touren werden zwischen den 32 Kilometer voneinander entfernt liegenden Häfen Flåm und Gudvangen im Nærøy fjord durchgeführt. Im landschaftlich schönsten Teil der Strecke schaltet der Schiffsführer dann vom Diesel- auf den reinen Elektroantrieb um, damit die Fahrgäste das Naturerlebnis in fast völliger Stille genießen können. Dabei erzielt die „Seaside“ eine Geschwindigkeit von rund zehn Knoten. In den beiden Häfen besteht die Möglichkeit, die Akkumulatoren wieder aufzuladen. Rund 700 solcher Touren soll das Hybridschiff jährlich durchführen.

Ein völlig neuartiges Design zeichnet auch den Innenraum aus – daher sprechen die Planer bewusst von einer „Lounge“. Sie besteht aus drei Zonen, die auf dem Ober- und Hauptdeck angeordnet sind. Hohe Decken und eine getönte Pa no ra ma verglasung sollen den Fahrgästen eine annähernde Rundumsicht ermöglichen.

Nach Angaben von Sindre Sætre, bei ABB für den maritimen Markt in Norwegen verantwortlich, ist das Land der Fjorde bei der Anwendung von akkubetriebenen Schiffen bereits weltweit führend. „Die globale Bedeutung von Akkuantrieben und Hybridtechnolgien wird im maritimen Sektor weiter wachsen“, ist Sætre überzeugt.

Die Werft Brødrene Aa liegt an der Westküste Norwegens und beschäftigt 110 Mitarbeiter. Das Unternehmen hat sich vor allem beim Bau von Schnellfähren aus Kompositmaterialien und Karbon international einen guten Ruf erworben. Bereits in den 1970er Jahren setzten die Bootsbauer auf GfK.

Der Auftraggeber, die Reederei The Fjords AS, gehört gemeinschaftlich den Unternehmen Fjord1 und Flåm. Fjord1 ist die größte Fährgesellschaft Norwegens und vom Süden bis in den Norden landesweit aktiv. The Fjords AS ist mit Rundfahrtschiffen nicht nur im Nærøyfjord, sondern auch im Geirangerfjord und im Lysefjord aktiv. bo

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