Energiewende für die Schifffahrt

Martin Johannsmann (2.v.l.) ist seit dieser Woche Vorsitzender der Arbeitsgruppe Marine Equipment and Systems, Foto: Johanning
Die Zeichen stehen auf Wandel. Die deutsche Schiffbau- und Offshore-Zulieferindustrie rechnet nach Angaben des Verbands Deutscher Maschinen und Anlagenbau (VDMA) im laufenden Jahr mit steigenden Aufträgen. Gleichzeitig stellt der Verband auch fest, dass sich der Markt weiter konsolidiert. Die Digitalisierung spiele dabei eine immer größere Rolle, sagte Martin Johannsmann, Vorsitzender der VDMA- Arbeitsgemeinschaft Marine Equipment and Systems, auf der SMM in Hamburg.
Frank Starke, Geschäftsführer bei Caterpillar Motoren und Vorstandsmitglied VDMA Motoren und Systeme, betonte, dass die Großmotorenindustrie als Hersteller der Antriebstechnik den Weg zur Klimaneutralität gemeinsam mit der Politik gehen werde. „Wir unterstützen den Beschluss der Internationalen Maritimen Organisation, die Treibhausgasemissionen bis 2050 in der Schifffahrt zu halbieren. Wir müssen hierfür eine Energiewende einleiten, doch das können wir nur gemeinsam schaffen, denn es ist dafür notwendig, einen neuen Systemansatz zu finden“, sagte Starke und wies gleichzeitig darauf hin, dass zur Erreichung des Zwei-Grad-Ziels immense Investitionen erforderlich seien, die sich nur durch transparente und technologieneutrale Rahmenbedingungen rechtfertigen ließen. Er forderte die Politiker auf, die Harmonisierung von Emissionsgrenzwerten in der Schifffahrt voranzutreiben und ihre Durchsetzung und Einhaltung zu prüfen.
Wichtig ist nach Aussagen des VDMA auch eine Verteuerung des fossilen Kraftstoffes. Solange Transporte auf Schiffen mit herkömmlichen Kraftstoffen betriebswirtschaftlich um ein Vielfaches günstiger seien, werde sich niemand dazu entschließen, alternative Antriebsformen umfassend einzusetzen. Gleichzeitig sei es notwendig, dass neue Energieformen wirtschaftlich tragfähig sein müssen. Peter Müller-Baum, Geschäftsführer VDMA Motoren und Systeme, sieht einen vielversprechenden Baustein auf dem Weg zu klimaneutralen Brennstoffen im Power-to-X-Verfahren. Es ermögliche, Energieträger mit hoher Energiedichte synthetisch aus regenerativ erzeugtem Strom herzustellen und langfristig fossile Energieträger zu ersetzen. jh/fab