„ISDS“ sorgt für IT-Sicherheit an Bord

Doppelte Freude bei DNV GL: Die Klassifikationsgesellschaft hat mit der halbtauchenden Bohrplattform „Ocean Greatwhite“ die weltweit größte Einheit dieses Typs klassifiziert und dabei erstmals den Zusatz „ISDS“ vergeben.

„ISDS“ steht für „Integrated Software Dependent Systems“. Damit bestätigt DNV GL, nicht nur die Konstruktion und Ausrüstung des Halbtauchers unter die Lupe genommen zu haben, sondern auch die installierte Hard- und Software an Bord. Vor allem der Test des Zusammenspiels aller IT-Komponenten soll Eignern und Betreibern das Beheben zeit- und kostenintensiver Fehler ersparen. Die Zertifizierung durch DNV GL beginnt dabei nicht erst mit dem Hochfahren der immer komplexer werdenden vernetzen Systeme, sondern bereits im frühen Planungs- und Designstadium. Dabei werden vor allem die angedachten Arbeitsmethoden und Prozesse in der Datenverarbeitung kritisch hinterfragt.

Nach den Erfahrungen von DNV GL werden gerade anspruchsvolle Offshore-Bohr einheiten in den ersten Betriebsjahren besonders oft von Kinderkrankheiten lahmgelegt, wobei bis zu 30 Prozent der eigentlich möglichen Betriebszeit verloren gingen. ISDS könne mit dem erfolgreichen Umsetzen der Kriterien Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit, Wartungsfreundlichkeit und Sicherheit entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg einer Bohrplattform sein.

„Wir erwarten, dass ISDS deutlich zur Leistungsfähigkeit der ‚Ocean Greatwhite‘ beiträgt, da die Zuverlässigkeit aller komplexen Systeme an Bord deutlich steigt“, sagte Paal Johansen, Vice President bei DNV GL für die Region Amerika. An der ISDS-Premiere waren Teams der Klassifikationsgesellschaft aus Korea, Norwegen und den USA beteiligt, die auch die koreanische Großwerft Hyundai Heavy Industries (HHI) bei der Integration aller Systeme während des Baus unterstützten.

Neues Design

HHI setzt mit der „Ocean Greatwhite“ erstmals sein neues Design „Moss CS60E“ um, das den Einsatz des Halbtauchers auch für besonders raue Umweltbedingungen tauglich macht. Die Plattform ist 123 Meter lang und 78 Meter breit. Laut Johansen kann sie in Wassertiefen von bis zu 3000 Metern eingesetzt werden und dabei noch bis zu 10.670 Meter tief bohren. Auftraggeber ist das Bohrunternehmen Diamond Offshore aus Houston in den USA. Diamond ist weltweit aktiv und betreibt zurzeit 30 Offshore-Bohrplattformen; dazu gehören 21 Halbtaucher, vier dynamisch positionierte Bohrschiffe und fünf Hubplattformen. Ein weiterer Halbtaucher, ebenfalls ausgelegt für besonders raue Umweltbedingungen, ist derzeit im Bau.

„Auch dank unser langjährigen Verbindung zu DNV GL und zu Diamond Offshore ist das Neubauprojekt wirklich gut gelaufen“, freut sich Youngseuk Han, Senior Executive Vice President bei HHI, und blickt schon auf die nächsten, noch größeren Projekte. HHI mit Hauptsitz in koreanischen Ulsan zählt zu den weltweit größten Schiffbauern und Herstellern von Offshore-Projekten, von denen bislang rund 170 abgeliefert wurden.

Gleich nach der Ablieferung trat die „Ocean Greatwhite“ eine Charter beim Ölkonzern BP an, der sie in der Großen Australischen Bucht einsetzt. bo/fab

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