Kreiselkompasse für polare Breiten

Der Navigationstechnik- und Rüstungshersteller Raytheon Anschütz hat Kreiselkompassanlagen für zwei Schwergutschiffe geliefert, die für den Einsatz in polaren Breiten ausgelegt sind. Die Schiffe werden im Rahmen eines LNG-Projekts eingesetzt.

Die beiden jeweils 25.000 tdw tragenden Schiffe, die in Guangzhou für den niederländischen Eigner Red Box Energy Services gebaut wurden, wurden mit höchster Eisklasse und Sensorik ausgerüstet, die den Anforderungen des ganzjährigen Schiffsbetriebs unter extremen klimatischen Bedingungen und bis zu -40°C Kälte genügen. Raytheon Anschütz hat die Hightech-Schiffe mit einer redundant ausgelegten Kreiselkompassanlage versehen sowie die Rudersteuerung inklusive des adaptiven und hoch genauen NP 5500 Autopiloten geliefert. Aufgrund der hohen Abweichungen ist jenseits des 70. Breitenkrei ses (LAT) ein kurssicheres Navigieren mit herkömmlichen Anlagen nicht möglich.

Die Kreiselkompassanlage integriert zwei wartungsfreie Kompasse, die zur Messung der Drehraten (Hemispherical Resonator Gyros, HRGs) eingesetzt werden. Die Schiffsvorausrichtung (Heading) sowie die Roll- und Stampfwinkel werden auf Basis dieser Drehraten und Beschleunigungen berechnet. Die neue HRG-Technik besitzt Unternehmensangaben zufolge eine „herausragende Langzeitstabilität“. Die durchschnittliche Betriebsdauer vor Ausfällen betrage ein Vielfaches der entsprechenden Werte von optischen Kreiseln (FOG).

Raytheon Anschütz ist ein Tochterunternehmen der Raytheon Company (USA). Unternehmensgründer Hermann Anschütz-Kaempfe hatte 1905 den Kreiselkompass erfunden. Am Standort in Kiel entwickelt, produziert und testet Raytheon Anschütz heute Kreiselkompasse, Autopiloten und manuelle Rudersteuerungssysteme, Radargeräte und elektronische Seekarten sowie Brückensysteme. pk

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