Lithium-Ionen-Batterien stark nachgefragt

Sie sind nach aktuellem Stand der Speichertechnik das Maß der Dinge beim großen Thema „Elektromobilität“: die Lithium-Ionen-Batterien. Auch in der Hafenwirtschaft kommen sie verstärkt zum Einsatz. Die HHLA in Hamburg beispielsweise stellt ihre Flurförderflotte auf dem Container Terminal Altenwerder (CTA) schrittweise auf „AGV“ mit den Lithium-Ionen-Hochleistungs-Batterien um.

Auch das Hamburger Industrieunternehmen Jungheinrich AG, weltweit im Spitzenfeld auf dem Gebiet der sogenannten Intralogistik anzutreffen, setzt für die Zukunft auf Lithium-Ionen-Technologie und baut die Produktionskapazitäten für diese Energiespeicher weiter aus.

Das erfolgt über die Firma JT Energy Systems, die Anfang 2019 durch Jungheinrich und die Triathlon Holding GmbH gemeinsam gegründet wurde. Das Unternehmen übernimmt das ehemalige Solarworld-Werk in Freiberg nahe Dresden. „Durch die frühzeitige Erweiterung von zusätzlichen Fertigungsmöglichkeiten wird das größte europäische Produktionszentrum für Batterien und Ladesysteme in der Intralogistik geschaffen“, teilte die börsennotierte Jungheinrich AG jetzt mit. Reinhild Kühne und Martin Hartmann, Geschäftsführer der JT Energy Systems GmbH: „Die Nachfrage nach elektrischen Flurförderzeugen und weiteren Anwendungen im Industrieumfeld mit Lithium-Ionen-Batterien und Ladesystemen wächst weltweit enorm.

Ziel sei es, frühzeitig Produktionskapazitäten für Lithium-Ionen-Batterietechnologie und Ladesysteme sowie andere Industrieapplikationen in der Intralogistik zu schaffen und damit die weiter steigende Nachfrage auch adäquat bedienen zu können. Zudem werde im Zuge der Produktionserweiterung in Sachsen „die Technologieführerschaft bei der Elektromobilität und insbesondere bei der Lithium-Ionen-Technologie gefestigt“.

Im weiteren Zusammenhang dieser Investition steht zudem die Aufnahme einer hochautomatisierten Modulproduktion im sächsischen Glauchau. Im neuen Werk in Freiberg wird dann die Montage der Batteriesysteme sowie der Ladegeräte erfolgen. Der operative Start für das über 42.000 Quadratmeter große Werk Freiberg sei bereits für das erste Quartal 2020 geplant. Kurzfristig entstehen rund 200 neue Arbeitsplätze.

Lithium-Ionen-Batteriesysteme bieten nach Darstellung von Jungheinrich „erhebliche Vorteile gegenüber den bisher eingesetzten Blei-Säure-Batterien“. Die modernen Energiespeicher seien „intelligent und können mit dem Fahrzeug und der Ladestation kommunizieren“. Höchste Energie- und Einsatzeffizienz sei damit die Folge. Durch die hohe Leistungskraft von Lithium-Ionen-Batterien werde es zunehmend möglich, auch solche Einsatzfelder zu elek trifizieren, in denen heute noch Verbrennungsmotoren die Regel sind, stellt das Industrieunternehmen in Aussicht.

Neben der hohen Leistung böte die Lithium-Ionen-Technologie auch den Vorteil schneller Ladezeiten, Wartungsfreiheit sowie einer langen Lebensdauer. Durch schnelle und kurze Zwischenladungen, und zwar ohne Batteriewechsel, könne ein nahezu durchgehender Einsatz der Flurförderzeugflotte rund um die Uhr erreicht werden.

Und auch das ist für Betreiber größerer Flurförderfahrzeugflotten nicht unbedeutend: Lithium-Ionen-Batteriesysteme sind gasungsfrei verschlossen und gewährleisten dem Anwender damit „höchste Betriebssicherheit“. Dank dieser Eigenschaften könnten in der Folge auch spezielle Laderäume und Absauganlagen entfallen, deren Bau und Vorhalten mit zusätzliche Kosten verbunden sind.

Der 1953 gegründete und in Hamburg beheimatete Konzern blickt indes „auf ein ordentliches ersten Halbjahr 2019“ zurück. Trotz eines immer herausfordernden Marktumfeldes konnte das im SDAX notierte Unternehmen bei Umsatz und Auftragseingang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erneut zulegen. Der Konzernumsatz pendelte sich zur Jahresmitte bei 1,95 Milliarden Euro ein, ein Plus von zehn Prozent. In den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres wurden mit rund 58.800 Flurförderfahrzeugen fast so viele Fahrzeuge produziert wie im Vorjahr. Jungheinrich-Vorstand Hans-Georg Frey: „Nach einem starken Start in das laufende Geschäftsjahr spüren wir allerdings seit Kurzem einen deutlichen Rückgang der Investitionstätigkeit der Kunden. Die Unsicherheiten aus den andauernden Handelskonflikten wirken sich damit auch auf unsere Branche aus.“ EHA

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