Motorenexperten treffen sich in Rostock

Zur 5. Rostocker Großmotorentagung (RGMT) treffen sich von Donnerstag bis Freitag Forscher und Entwickler der Großmotorenbranche. Ebenfalls mit dabei: OEMs, Zulieferer, Entwicklungsdienstleister, Schiffbauer und Behördenvertreter.

Im Fokus stehen dabei neue Lösungswege auf den Feldern Emissionskontrolle und Energieeffizienz. Der internationalen Schifffahrt kommt bei der Bewältigung von Güter- und Personentransportleistungen eine zentrale Rolle zu. Das Schiff als Transportsystem ist hocheffizient und garantiert dabei entsprechend geringe spezifische Transportkosten. Mit einem Anteil von insgesamt mehr als 95 Prozent ist der Dieselmotor mit Abstand die führende Antriebsquelle in der Handelsschifffahrt. Demgegenüber emittieren Schiffsmotoren teilweise kritisch hohe und entlang von Schifffahrtsrouten und Hafenstädten örtlich stark gebündelte Abgasemissionen, die sich hinsichtlich Zusammensetzung und Konzentrationen gegenüber anderen Antriebsarten, beispielsweise Pkw oder auch Nutzfahrzeugen, merklich unterscheiden.

So steht der globale Schiffsverkehr durch den vergleichsweise hohen Ausstoß von Stickoxid- (NOx) und Schwefeloxid-(SOx)-Emissionen im Brennpunkt der öffentlichen Kritik. Der Reduzierung gerade dieser Schadstoffe muss daher Priorität eingeräumt werden. In dem Kontext wird der Frage nach den zukünftig im Schiffsverkehr verfügbaren und betriebswirtschaftlich einsetzbaren Kraftstoffqualitäten eine besondere Bedeutung zukommen.

Eine Möglichkeit, um auf die unterschiedlichen Emissionsanforderungen bei weltweit operierenden Schiffen reagieren zu können, wird bei den Motorenherstellern unter anderem in einer bivalenten Kraftstoffstrategie gesehen. Dabei werden innerhalb der Kontrollgebiete höherwertige Destillatkraftstoffe oder mit steigender Tendenz auch Erdgas (LNG) zum Einsatz kommen. Kompromisse bei der Auslegung der Brennverfahren, die auf unterschiedliche Kraftstoffqualitäten appliziert werden müssen, sind die Folge derartiger Entwicklungen.

Über die aktuellen Vorgaben der IMO hinaus werden zukünftig auch Lösungsansätze zur Reduzierung der Partikelemissionen, die derzeit noch keiner Gesetzgebung und damit nachhaltigen Emissionskontrolle unterliegen, an Bedeutung gewinnen müssen.

Gleichzeitig besteht die Erwartungshaltung, den Kraftstoffverbrauch und damit die CO2-Emissionen weiter zu reduzieren. Dies kann nur durch eine gesamtsystemische Optimierung unter Anwendung neuartiger Technologiekonzepte und Steuerungsstrategien gelingen.

Die Tagung wird gemeinsam vom Lehrstuhl für Kolbenmaschinen und Verbrennungsmotoren (LKV) der Universität Rostock und dem Forschungszentrum für Verbrennungsmotoren und Thermodynamik Rostock (FVTR GmbH) organisiert und ausgerichtet. Die Veranstaltung findet bereits zum 5. Mal unter der Leitung des ehemaligen Institutsleiters Prof. Horst Harndorf statt. Schon am Vortag können alle Interessierten die Labore und Prüfstände besichtigen, in denen an neuesten Technologien zur Verbrauchs- und Emissionsminderung am Wissenschaftsstandort Rostock gearbeitet wird.

Thematisiert werden alle den Wirkungsgrad sowie das Emissionsverhalten der Antriebsanlage charakterisierenden Bauteile und Einflussfaktoren, wie zum Beispiel Kraftstoffe nach 2020, elektronisch gesteuerte Einspritzkomponenten, Aufladesysteme, Abgasnachbehandlungs- oder Sicherheitstechnologien.

Nur durch den Austausch über Unternehmens- und Ländergrenzen hinweg wird auch der Schiffstransportsektor den notwendigen Beitrag zur Energiewende in den nächsten Jahren leisten können. Veranstaltungen wie die Rostocker Großmotorentagung fördern dabei den Dialog und geben entscheidende Impulse zu neuen Projektansätzen und letztlich innovativen Produkten. Weitere Informationen unter der Webadresse: rgmt.de. sch/EHA

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