Neue NOK-Schleuse fordert die Ingenieure

Auf diese Maßnahme haben gerade die norddeutsche maritime Wirtschaft, aber auch viele internationale Reedereien lange gewartet: den Bau einer 5. Schleusenkammer in Brunsbüttel am elbseitigen Ein- beziehungsweise Ausgang des Nord-Ostsee-Kanals (NOK).

Was ab Mitte 2014 zunächst mit ersten Arbeitsschritten begann, hat inzwischen kräftig Fahrt aufgenommen. Das jedenfalls belegen aktuelle Luftaufnahmen von der Großbautstelle, die durch den auch für den THB arbeitenden Fotografen Hero Lang erstellt wurden. Die Ingenieure der beteiligten Baufirmen sowie der zuständigen Bundeswasserstraßenverwaltung arbeiten dabei an einem Projekt, das gespickt ist mit technischen Herausforderungen. Hinzu kommt, dass die Abläufe auf der Großbaustelle den weiterhin stattfindenden Schiffs- und Schleusenbetrieb nicht beeinträchtigen dürfen. Darauf weist Gesa Völkl, Leiterin des WSA Brunsbüttel, hin. Sie definiert drei große Herausforderungen für die Beteiligten. Erstens: die Lage der Baustelle auf einer Insel. Völkl: „Das bedeutet, uns steht nur ein sehr enges Baufeld zur Verfügung. Diese Insellage erfordert von allen Beteiligten eine erhöhte Koordination, vor allem im Bereich der Logistik. Jeder Arbeiter, jeder Sack Zement, jede Maschine – alles muss auf dem Wasserweg transportiert werden.“ Dazu kämen der schwierige Baugrund sowie ständig wechselnde Wasserstände durch den Tidenhub. „Außerdem darf die Bausubstanz der bestehenden Schleusen selbstverständlich nicht durch die Bauarbeiten beschädigt werden“, so Völkl. Die zweite Herausforderung: „die Durchführung der Baumaßnahme im laufenden Schleusenbetrieb von immerhin mehr als 100 Schiffen täglich – Sport- und Kleinfahrzeuge nicht einmal mitgerechnet.“ Und schließlich die durchgehende Sicherstellung des Hochwasserschutzes und die Erhaltung der Hochwasserschutzlinie. Völkl dazu: „Die Schleusenanlagen sind ja Bestandteil der Deichlinie an Schleswig-Holsteins Westküste. Während der gesamten Bauzeit müssen wir den Hochwasserschutz infolge von Sturmfluten ständig sicherstellen. Für die Baustelle haben wir ein eigenes Hochwasserschutzkonzept mit entsprechenden Alarmketten aufgestellt.“

Die neue Schleusenkammer wird eine Länge von rund 360 Metern aufweisen – bei einer Breite von etwa 45 Metern. Einmal in Betrieb, wird sie für Schiffe mit einer maximalen Breite von gut 44 Metern und einem maximalen Tiefgang von bis zu elf Metern nutztbar sein. Mit der Inbetriebnahme des auf rund 500 Millionen Euro veranschlagten Großbauwerkes wird 2021 gerechnet. EHA

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