Öko-Motoren auf Genfer See

Die Fährneubauten entstehen bei der Werft Shiptec AG in Luzern, Rendering: Wärtsilä
Die objektiv messbare Umweltfreundlichkeit von Antriebssystemen spielt auch für Schifffahrtsunternehmen im Binnenland eine immer größere Rolle.
Die im schweizerischen Lausanne am Genfer See ansässige Personenschifffahrts-Reederei CGN (General Navigation Company S.A.) wird ihre beiden inzwischen bereits bestellten neuen Personenfähren mit Motorentechnik des finnischen Antriebsspezialisten Wärtsilä ausstatten lassen. Die beiden Fährneubauten entstehen bei der Shiptec AG in Luzern, nach eigener Darstellung eine der größten Werften in der Schweiz.
Zum Wärtsilä-Gesamtpaket gehören die Motoren und die dazugehörigen Nachbehandlungssysteme zur Emissionskontrolle. Die Bestellung, über deren monetären Wert keine Angaben gemacht wurden, ging bei Wärtsilä im September 2020 ein. Die Schweizer Reederei entschied sich bei der Motorenausstattung für den Schnellläufermotor Wärtsilä 14. Der Motor sei „perfekt für die hochentwickelten Hybridantriebssysteme dieser 60 Meter langen Schiffe mit einer Kapazität von 700 Passagieren geeignet“.
Die Auslieferung der Antriebssysteme ist für den Sommer 2021 vorgesehen. Das erste Schiff wird voraussichtlich im Dezember 2022 den Betrieb aufnehmen. Die zweite Fähre folgt ein Jahr später. Nach Werftangaben wird das vor allem für den ÖPNV genutzte Fährschiff-Duo vor allem im morgendlichen und abendlichen Berufsverkehr auf dem Genfer See eingesetzt, an den die Schweiz und Frankreich grenzen. So werden etwa alle Sitzplätze mit Lademöglichkeiten für elektronische Endgeräte ausgerüstet. Die maximale Geschwindigkeit der Schiffe wird bei rund 36 km/h (19.5 kn) liegen.
Die Reederei CGN wurde 1873 gegründet. Sie betreibt heute eine größere Flotte von modernen und historischen Fahrgastschiffen. Neben der Einbeziehung in den ÖPNV ist CGN auch im Tourismus auf dem Genfer See tätig. Der See erstreckt sich über eine Grundfläche von rund 580 Quadratkilometern. Zum Vergleich: Der Bodensee kommt auf rund 536 Quadratkilometer. EHA