Pionier Jochen Deerberg geht von Bord

Er ist einer der maritimen Umwelt-Pioniere der ersten Stunde: Jochen Deerberg, Gründer der Deerberg-Systems GmbH mit Sitz in Oldenburg und Produzent von maritimen Abfallbehandlungsanlagen. Zum Ende des Jahres geht Deerberg nun von Bord.

Deerberg-Systems ist seit April 2015 Teil der finnischen Evac-Gruppe, einem weltweit aufgestellten Unternehmen mit Vertretungen in über 40 Ländern, das umweltfreundliche Abfall- und Abwassersysteme für die Gebäude- und Schifffahrtsbranche herstellt und vertreibt. Heute blickt der Visionär Deerberg auf eine beeindruckende Lebensleistung zurück, denn schon früh hat er die Bedeutung der Abfallwirtschaft auf Schiffen erkannt und sie in über 35 Jahren stetig weiterentwickelt und perfektioniert. Dabei wuchs das Oldenburger Unternehmen vom Start-Up in einem Wohnwagen zum Weltmarktführer und hat dabei nie die Bodenhaftung verloren. „Auch Rückschläge haben uns nur stärker gemacht. Mit schlanken Strukturen tragen wir unsere Wurzeln immer im Herzen“, beschreibt der Unternehmer sein Erfolgsrezept. Auf diesem Weg war es Jochen Deerberg immer ein Anliegen, alle Partner an einen Tisch zu bringen und die Agenda für die nächsten Generationen zu setzen. Auch seine Workshops haben dabei wichtige Impulse gesetzt. Daneben hat er den „global maritime environmental congress“ (gmec), eine seit 2012 in Hamburg stattfindende wichtige Plattform der Branche, etabliert.

Im Rahmen einer traditionellen Weihnachtsparty versammelte sich nun zum Abschied von Jochen Deerber das „Who is Who“ der Kreuzfahrtbranche im Oldenburger Schloss: Zu den über 200 Gästen zählten neben dem ehemaligen Geschäftsführer der Fincantieri-Werft, Corado Antonini, Werft-Chef Bernard Meyer, Costa-CEO Michael Thamm, dessen Vorgänger Pierluigi Foschi, Cruise Lines International Association-Europa-Chef Raphael von Heereman sowie zahlreiche Weggefährten eines langen Berufslebens. Von Evac waren unter anderem Präsident Tomi Gardemeister und der neue Geschäftsführer Ljubo Jurisevic zu Gast. Jochen Deerberg unterstrich bei seinem Abschied, dass Umweltbewusstsein, Gesetzgebung und die Umwelt-Initiativen der Kreuzfahrtindustrie der Motor der Entwicklung seien, die es ermöglichten, nachhaltigere und flexiblere Müllsysteme an Bord zu installieren. „Ein Kreuzfahrtschiff hat eine Lebensdauer von dreißig bis vierzig Jahren und braucht deshalb maximale Flexibilität in der Abfallwirtschaft an Bord. Lasst uns deshalb immer neugierig bleiben mit dem Blick vor aus“, rief er der nächsten Generation zu.

Aber auch nach dem Rückzug aus dem operativen Geschäft will Jochen Deerberg der Branche verbunden bleiben und seinen reichen Erfahrungsschatz nutzen, um als Vordenker die stetige Weiterentwicklung zum Wohl der Umwelt zu fördern. Daneben freut er sich auf mehr Zeit für Familie und Hobbys. Seit 1979 hat sich Deerberg-Systems als Triebfeder der Innovation für die maritime Abfallwirtschaft etabliert. Heute ist das Unternehmen nach eigenen Angaben Marktführer in diesem Segment. Zurzeit sind nach Unternehmensangaben rund 200 große Kreuzfahrtschiffe, 78 Militärschiffe, 28 Megayachten, sieben Forschungsschiffe und über 650 Handelsschiffe mit dem Deerberg Waste Management-System und seinen Komponenten ausgestattet. Der Marktanteil im Kreuzfahrtsektor betrage rund 70 Prozent. bo

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