Pleiger rüstet 14 LNG-Neubauten aus

Die ersten Stellantriebe hat Pleiger nach Korea geliefert, Foto: Pleiger
Der Schiffbauzulieferer Pleiger Maschinenbau aus Witten rüstet 14 eisbrechende LNG-Arktik-Tanker mit einem neu entwickelten Stellantrieb für die Be- und Entladearmaturen (Manifolds) aus.
Die Besonderheit: Diese Antriebe arbeiten auch unter extremen Temperaturschwankungen von minus 55 bis plus 45 Grad Celsius mit gleich bleibender Präzision und Sicherheit, die für den Umschlag von verflüssigtem Erdgas (LNG) erforderlich ist. Die Tanker mit einer Kapazität von jeweils 172.600 Kubikmetern LNG entstehen derzeit auf der koreanischen Dae woo-Werft für ein Reederei-Konsortium. Von der Yamal-Halbinsel im nordwestlichen Russland werden sie künftig LNG quer durch die Arktis zu den Empfängern in Ostasien und Europa transportieren.
An Bord eines jeden Tankers werden insgesamt 14 Pleiger-Stellantriebe als Emergency-Shut-Down-Armaturen (ESD) verbaut. In einem Notfall müssen sie den Beladevorgang durch zuverlässiges Schließen der Manifolds stoppen können. Dazu sind sie auf extrem kälteresistenten Cryogenic-Absperrklappen innerhalb der Manifolds montiert. Die 14 Einheiten setzen sich zusammen aus fünf großen Stellantrieben, die jeweils an Back- und Steuerbord installiert sind, und vier etwas kleineren Stellan trieben.
Mit den neu entwickelten Stellantrieben erfüllt Pleiger unter anderem die Sicherheitsanforderungen der Klassifikationsgesellschaft Bureau Veritas und des russischen Maritime Register of Shipping, die unter allen Temperaturbedingungen eine Schließzeit fordern, die nie unter 20 Sekunden fallen darf. Die Schließzeit beschreibt die Steuerung der Absperrklappe von der komplett geöffneten bis zur geschlossenen Position, was Pleiger durch einen elek tro-hydraulischen Antrieb (zum Öffnen) und mechanisch durch Federkraft (zum Schließen) realisiert. Nur so können im Falle eines Notstopps während des Beladevorgangs gravierende Schäden an den Armaturen und Leitungen vermieden werden. bo