Service-Schutzhülle für diverse Schiffe

Haben sechs Fähren mit VSP erfolgreich auf dem Bodensee im Einsatz: Stadtwerke Konstanz, hier die „Lodi“, Foto: Stadtwerke Konstanz
Räder müssen rollen, ein Schiff muss fahren. Stillstand, zumal durch einen technischen Defekt erzwungen, geht ins Geld.
Der Schiffsantriebs-Spezialist Voith hat für seinen Konzernbereich Voith Turbo verschiedene Servicelösungen seiner Antriebskonzepte Voith Schneider Propeller (VSP), Voith Inline Thruster (VIT) und Voith Linear Jet (VLJ) entwickelt, deren Inhalte auf der SMM dem Fachpublikum präsentiert werden.
Jeder Serviceplan, den Voith gemeinsam mit seinen Kunden entwickelt, ist dabei sehr genau auf den jeweiligen Einsatzbereich des Unternehmens zugeschnitten. Welche Vorteile dies bietet, zeigt sich beispielsweise beim VIT: Die RIM Drives sind in den unterschiedlichsten Schiffskonzepten im Einsatz, beispielsweise in einem Offshore-Versorgungsschiff (OSV) wie der 2015 in den Niederlanden gebauten „Kroonborg“ (IMO 9704867). Das mit 3696 BRZ vermessene Spezialschiff ist vor allem in der Nordsee bei der Betreuung von Plattformen und Windparks im Einsatz. Doch auch für Eigner von Luxusyachten, die eher in ruhigen Seegebieten operieren, ist das Serviceangebot interessant, meint man bei Voith. In beiden Fällen geht es darum, dass der Antrieb ihres Schiffs jederzeit zuverlässig arbeitet.
Bei der Erstellung solcher Servicepläne profitiert Voith als Originalausrüstungshersteller (OEM) vom Detailwissen über die Antriebe. Durch den vorausschauenden Tausch von Antriebskomponenten lassen sich ungeplante Stillstände und damit auch zusätzliche Kosten vermeiden, sagen die Voith-Experten.
Die Ausgestaltung der Serviceverträge erfolgt dabei sehr individuell. Die Stadtwerke Konstanz, zu deren Kerngeschäft auch ein Fährverkehr auf dem Bodensee gehört, haben mit dem Antriebshersteller einen Vertrag abgeschlossen, in dem garantiert wird, dass bei einem VSP-Ausfall auf einer Fähre dieses Aggregat innerhalb eines Tages zur Voith-Serviceabteilung nach Heidenheim verbracht und dort überprüft wird. Im Bedarfsfall haben die Stadtwerke zudem Ersatzantriebe, die kurzfristig eingebaut werden können.
Der VSP hat sich in der Schleppschifffahrt bestens bewährt. Das Begleiten der Frachter etwa beim An- und Ablegen erfordert bei den Schleppern höchste Einsatzbereitschaft. Technische Störungen können gravierende Folgen haben. Daher sichert auch hier eine vorausschauende Wartung im Rahmen geplanter Überholungsmaßnahmen eine hohe Einsatzklarheit des Fahrzeugs.
Bei solchen Überholungsterminen werden die Antriebe auch technisch auf den neuesten Stand gebracht. Dazu gehört zum Beispiel, dass die mechanische Steuerung durch eine elektronische ausgetauscht wird. „Die Schiffsantriebe, die mitunter seit mehreren Jahrzehnten im Dienst sind, weisen nach solchen Retrofit-Maßnahmen wieder eine optimale Energieeffizienz auf und sind somit bestens für viele weitere Jahre zuverlässigen Dienstes gewappnet“, betonen die Voith-Fachleute.
Bestandteil des Serviceansatzes in dem süddeutschen Industrieunternehmen sind auch Schulungen der mit dem technischen Betrieb betrauten Mitarbeiter bei Reedereien. Die Nachfrage nach solchen Schulungen nimmt seit einigen Jahren beständig zu. Danach sind auch Schiffsbesatzungen dazu befähigt, verschiedene Notfallreparaturen an Bord und im Einsatz auf See selbst durchzuführen, bevor Servicetechniker zur Verfügung stehen.
Neben solchen Emergency Trainings schult Voith die Schiffsführer und Kapitäne auch in der besonderen Funktionsweise des VSP und erklärt, mit welchen Maßnahmen sie den zuverlässigen und effizienten Betrieb des Propellers sicherstellen können. In einem Simulator lernen sie dabei, wie sich schwierige Hafeneinfahrten mit dem VSP optimal bewältigen lassen.
Voith beschäftigt aktuell weltweit mehr als 19.000 Mitarbeiter in 60 Ländern und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von gut 4,2 Milliarden Euro. Es beschreibt sich damit als „eines der großen Familienunternehmen Europas“. EHA