Stromversorgung von Scrubbern optimiert

Das „Scrubber Power Pack“ ist in einem Schaltschrank installiert, Foto: E-MS
Das erste „Scrubber Power Pack“, kurz „S-PP“, hat die erste Bewährungsprobe bestanden. Beim „S-PP“ handelt es sich um ein standardisiertes System, das die Stromversorgung von Scrubbern vor allem an Bord von großen Seeschiffen optimiert.
Entwickelt und auf den Markt gebracht wurde es vom Hamburger Ingenieurbüro E-MS, e-powered marine solutions. Innerhalb von zwei Tagen führte das Team jetzt die Factory Acceptance Tests auf dem Prüfstand des Kooperationspartners Silent Electric System Technology (SES) im chinesischen Wuxi bei Shanghai durch.
SES hat nach den Engineering-Vorgaben von E-MS den Schaltschrank gefertigt, in dem die „S-PP“-Stromrichtertechnik untergebracht ist. Mit einer Länge von 7,66 Metern, einer Höhe von 1,90 Metern, einer Tiefe von 0,95 Metern und einem Gewicht von 6,55 Tonnen lässt sich das System im Maschinenraum von größeren Schiffen unterbringen.
Im Rahmen der Tests, die sich vor allem auf die Funktion der elektrotechnischen und elektronischen Komponenten konzentrierten, wurde auch die Druckanlage des Kühlwassersystems geprüft. „Damit steht einem Einsatz an Bord jetzt nichts mehr im Wege“, freut sich Projektmanager Dominic Rzadki. Zunächst werden vier Großcontainerschiffe mit einer Kapazität von jeweils 13.400 TEU und einer Antriebsleistung von 41.000 Kilowatt einer Hamburger Reederei mit dem „S-PP“ ausgerüstet. Die Installation an Bord wird von einer Werft in Shanghai mit dem Eigner, SES und E-MS durchgeführt.
Im Rahmen der schärferen Abgasvorschriften für Seeschiffe boomt der Einbau von Scrubbern. Sie filtern Schadstoffe aus den Abgasen der Antriebsmaschinen, insbesondere Schwefeloxide, aber auch größere Feinstaub-Partikel. „Allerdings haben Scrubber einen relativ hohen Stromverbrauch“, so Rzadki. Die benötigte Energie für den Scrubberbetrieb auf den jetzt von E-MS auszurüstenden Boxcarriern liegt bei zwei Megawatt – der damit verbundene technische Aufwand ist erheblich.
Mit der „S-PP“-Technologie ermöglicht E-MS eine hochpräzise Regelung der benötigten elektrischen Energie, wodurch nicht nur der Kraftstoffverbrauch des Schiffs gesenkt wird, sondern auch der Ausstoß von Schadstoffen. Zudem entfällt der Aufbau einer kostspieligen und aufwändigen dezentralen Stromversorgung mit zusätzlichen elektrischen Komponenten. bo