USCG zertifiziert Ballastwassersystem

Grafik: Optimarin
Weniger als ein Jahr vor Inkrafttreten der IMO-Ballastwasser-Konvention hat die US Coast Guard nun erstmals ein Ballastwasserbehandlungssystem zertifiziert.
Der im norwegischen Sandnes ansässige Hersteller Optimarin und Vertriebspartner Zeppelin Power Systems bieten jetzt mit dem Optimarin Ballastwassersystem (OBS) das weltweit erste Produkt dieser Art, das sowohl von der International Maritime Organization (IMO) als auch von der US-Küstenwache (USCG) vollständig anerkannt wurde.
Die IMO hatte das System bereits vor rund sieben Jahren zertifiziert. Im September 2016 hatte Optimarin für seine Entwicklung schließlich auch bei der USCG die Freigabe beantragt.
Dem waren mehrere land- und seeseitige Tests durch das Norwegian Inistitute for Water Research (NIVA), das als Partner der Klassifizierungsgesellschaft DNV GL und der USCG anerkannt ist, vorausgegangen. Christoph Thomsen-Jung, verantwortlicher Area Sales Manager für den Bereich Ballastwasserbehandlung bei Zeppelin, erklärte, dass die Ergebnisse der ersten Full-Scale-Tests bereits Ende 2015 gezeigt hatten, dass das OBS in seiner seit 2009 unveränderten, technisch ausgereiften Version die strengen US-Richtlinien erfüllen würde. „Endlich haben wir es schwarz auf weiß, dass unsere UV-Anlagen der Coast Guard genügen“, freute er sich.
Das OBS ist nach Angaben des Herstellers für alle Wassersalinitäten geeignet und erlaubt somit auch Fahrten in besonders sensible Ökosysteme. Mit hochwirksamen Mitteldruck-UV-Lampen und ohne Zusatz von Chemikalien oder Bioziden könne das OBS invasive Organismen im Ballastwasser zuverlässig abtöten. Das System sei für einen Volumenstrom von 50 bis 3000 Kubikmeter pro Stunde ausgelegt. Zusätzliche Reinigungsmodule oder eine manuelle Reinigung der Anlage nach Benutzung seien nicht erfor derlich.
Nach eigenen Angaben wurden weltweit bereits nahezu 500 Ballastwassersyste me von Optimarin abgesetzt. 300 seien bereits installiert, davon 60 als Retrofitlösungen verbaut.
Im Hinblick auf das Stichdatum 8. September 2017 – dann tritt das Ballastwasser-Übereinkommen verbindlich in Kraft – könne die Zertifizierung endlich Planungs- und Investitionssicherheit bei den Reedereien schaffen.
„Die Zeit ist knapp – für alle Beteiligten. Hersteller werden Lieferengpässe managen müssen“, weiß Optimarin-CEO Tore Andersen. Durch die Zusammenarbeit mit Zeppelin sieht er sich jedoch „bestens aufgestellt“. ger