Alternativer Umgang mit Schiffsabfällen

Im Workshop diskutiert: Abfallmanagement in der maritimen Wirtschaft, Foto: Mariko

Im Workshop diskutiert: Abfallmanagement in der maritimen Wirtschaft, Foto: Mariko
Die Frachtschifffahrt steht, was die fachgerechte Entsorgung von Müll im Hafen angeht, den gleichen Herausforderungen gegenüber wie die Kreuzfahrtindustrie. Das wurde jetzt bei dem Workshop „Alles Müll – oder was? Abfallmanagement in der maritimen Wirtschaft“ deutlich, den die Mariko GmbH und der Verband Deutscher Reeder (VDR) vergangenen Mittwoch in Leer veranstaltet hatten.
Anna Benjamins, Projektingenieurin Forschung und Entwicklung bei der Meyer Werft, stellte Ergebnisse aus einem Entwicklungsprojekt zur alternativen Abfallbehandlung auf Schiffen vor, nach der Müll „kompaktiert“ in Pelletform im Hafen abgegeben werden kann. Neben dem Abfallaufkommen auf Schiffen ist insbesondere der Eintrag von Müll in die Weltmeere ein großes Problem. Dr. Andrea Stolte von der Umweltorganisation WWF griff in ihrem Vortrag die Problematik der Geisternetze auf, die für Meerestiere und Seevögel oft zur Todesfalle werden. In seinem Vortrag „Endstation Mikropartikel“ zeigte Prof. Jann Strybny von der Hochschule Emden/Leer die Transportwege des Meeresmülls im Küstenraum auf und verwies auf die Problematiken, die dadurch entstehen.
Cathrin Prikker von Top Glory Marine Service, einem Dienstleister für die Abfallentsorgung auf Schiffen, ging indes auf die Herausforderungen und Möglichkeiten ein, die die hafenseitige Abwicklung der Abgabe von Schiffmüll gemäß geltender Marpol-Richtlinien mit sich bringen. Ist der Müll an Land entsorgt, geht es im nächsten Schritt darum, wie er optimal verwertet werden kann. Die Firma Exoy Green Systems setzt dabei auf das Verfahren der Ultrahochtemperatur-Hydrolyse. Dabei entstehe ein wasserstoffreiches Gas, das für weitere Prozesse eingesetzt werden könne.
Alle Präsentationen des Workshops zum Download auf <link http: www.mariko-leer.de>www.mariko-leer.de. bek