Ballastwasser-Konvention tritt bald in Kraft

Neben der Luftreinhaltung gewinnt in naher Zukunft auch die Ballastwasseraufbereitung für die internationale Schifffahrt an Bedeutung.

Noch ist die IMO-Konvention über die Behandlung von Ballastwasser auf Handelsschiffen zwar noch nicht von der erforderlichen Anzahl von Staaten ratifiziert worden. Doch ist dies angesichts der Dringlichkeit des Problems nur noch eine Frage der Zeit.

Der Verband Deutscher Reeder (VDR) widmet sich dem Problemfeld bereits seit Jahren und informiert in regelmäßigen Abständen seine Mitglieder. Nach drei VDR-Ballastwasser-Symposien in den Jahren 2009 und 2010 veranstaltete der VDR zusammen mit der MARIKO GmbH und Bureau Veritas (BV) jetzt erneut eine Fachtagung zu diesem Thema. Ziel war es, die Reedereien bei den abschließenden Vorbereitungen zur Auswahl der geeigneten Ballastwasser-Aufbereitungsanlage sowie deren Einbau beziehungsweise bei der Nachrüstung von Bestandsschiffen mit entsprechenden Systemen fachlich zu unterstützen. Die insgesamt rund 300 Besucher in Leer und Hamburg wurden ausführlich über aktuelle Entwicklungen informiert und diskutierten mit Vertretern verschiedener Hersteller sowie von Fachbehörden, darunter dem für Deutschland federführenden Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH), die Herausforderungen bei der Einführung der Systeme. Eine große Unsicherheit seitens der Reedereien besteht dabei insbesondere aufgrund der Vielzahl der technischen Systeme und der unklaren Gesetzeslage hinsichtlich ihrer Zulassung.

So zeigte sich im Verlauf der Tagung, dass die IMO-Vorschriften möglicherweise in Kürze endgültig ratifiziert sein werden und dann Anfang 2017 in Kraft treten. Die US-Vorschriften seien bereits seit Dezember 2013 in Kraft und schrieben den Einbau einer Behandlungsanlage – je nach Kapazität – bis zum „next scheduled drydocking“ nach 2014 beziehungsweise 2016 verbindlich vor, erfuhren die Tagungsteilnehmer.

Die dafür notwendigen Zulassungstests und Verfahren seien jedoch jetzt erst angelaufen. Derzeit befinden sich 20 Hersteller in der Warteliste für die umfangreichen Testverfahren. Es sei daher nicht damit zu rechnen, dass vor Beginn 2016 entsprechende Anlagen mit einer US-Zulassung verfügbar sein werden. Eine mögliche Folge: Angesichts der hohen Zahl von auszustattenden Schiffen könnte es zu Liefer- und Installationsengpässen kommen. Die MARIKO GmbH hat jetzt ein Partnerkonsortium rund um die niederländische Firma Innovam gebildet, die an einem E-Learning-Modul arbeitet, über das weitere Fachkenntnisse vermittelt werden können. EHA

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