Blaues Schiff, grüner Kurs

Die „Wes Amelie“ wurde 2011 in China gebaut. 2017 folgte die LNG-Umrüstung in Bremerhaven. Dort wurde auch der zwölf Meter lange Flüssiggastank mit acht Metern Durchmesser installiert, Foto: Wessels Marine

Die „Wes Amelie“ wurde 2011 in China gebaut. 2017 folgte die LNG-Umrüstung in Bremerhaven. Dort wurde auch der zwölf Meter lange Flüssiggastank mit acht Metern Durchmesser installiert, Foto: Wessels Marine

Die „Wes Amelie“ wurde 2011 in China gebaut. 2017 folgte die LNG-Umrüstung in Bremerhaven. Dort wurde auch der zwölf Meter lange Flüssiggastank mit acht Metern Durchmesser installiert, Foto: Wessels Marine
Seit nunmehr rund 20 Monaten fährt die 152 Meter lange „Wes Amelie“ als erster Containerfeeder der Welt mit verflüssigtem Erdgas (LNG). Das Schiff der Wessels Reederei aus Haren/Ems wurde 2017 bei German Dry Docks in Bremerhaven auf den LNG-Betrieb umgerüstet. Die Vorbereitungen waren bereits Jahre zuvor angelaufen. Doch was einst als Pilotprojekt begann, ist heute der Regelbetrieb.
So verkehrt die „Wes Amelie“ weiterhin im europäischen Kurzstreckenseeverkehr – jedoch mit deutlich reduzierten Emissionen. Dabei bunkert der Carrier mit Platz für 1000 TEU im Zwei-Wochen-Takt frisches LNG. 48-mal hat die Treibstoffversorgung der „Wes Amelie“ inzwischen von Truck zu Schiff stattgefunden. Perspektivisch soll auf regelmäßiges Schiff-zu-Schiff-Bunkering umgestiegen werden. Dass das funktioniert, bewiesen Wessels und der Hamburger LNG-Lieferant Nauticor im vergangenen April vor der schwedischen Hafenstadt Visby, als die „Wes Amelie“ erstmals verflüssigtes Erdgas vom Bunkerschiff „Kairos“ übernahm.
„Perspektive“ ist auch für die Wessels Marine GmbH das richtige Stichwort. Mit dem zu Jahresbeginn gegründeten Joint Venture wollen Christian Hoepfner, die Wessels Reederei und MPC an den Erfolg der „Wes Amelie“ anknüpfen und weitere Umrüstungen vorantreiben. Das Interesse ist da: Neben Wessels prüfen Brise Bereederung in Hamburg, Conmar Shipping, Jüngerhans und HS Schiffahrt eine Umrüstung. Zusammen bereedern sie elf Schwesterschiffe der „Wes Amelie“, die aktuell konkret für den LNG-Betrieb infrage kommen. Das technische Fundament ist vorhanden. Jetzt geht es um das Finanzielle – dort könnte der Bund einspringen. ger