Briese zeichnet Meeresforscher aus

Für seine Arbeit ist Dr. Soeren Ahmerkamp jetzt mit dem Briese-Preis für Meeresforschung 2017 ausgezeichnet worden.

Die von der Reederei Briese Schiffahrt gestiftete und vom Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) wissenschaftlich betreute Ehrung für herausragende Doktorarbeiten ist mit 5000 Euro dotiert und wurde jetzt zum nunmehr achten Mal verliehen.

Die Jury würdigt Ahmerkamp für seine Forschung zum Sauerstofftransport in sandingen Nordseesedimenten und wie dieser die Aktivität der dort lebenden Bakterien beeinflusst, führten Briese und IOW weiter aus.

Dazu habe er Laborversuche, Modellrechnungen und Feldmessungen, für die er ein spezielles Meeresbodenobservatorium entwickelte, kombiniert. So habe er erstmals unter Feldbedingungen zeigen können, dass Rippelstrukturen sandiger Meeresböden dazu führen, dass Sauerstoff und Nährstoffe tiefer ins Sediment dringen als bei glatten Böden. Daher spielten sie eine besonders wichtige Rolle als Filter für Nährstoffeinträge.

Im Kern bedeute das, dass Sande – die mehr als die Hälfte des Meeresbodens entlang der Küsten bedecken und menschlichen Einflüssen ausgesetzt sind – vieles von dem, was das Meerwasser in den Boden spült, auch behalten. Das sei eine wichtige „Ökosystemdienstleistung“, in der auch Verbindungen wie Kohlen- und Stickstoff verarbeitet würden, die zur Erhaltung einer gesunden Meeresumwelt beitrage.

Zuvor habe es zu dieser Wechselwirkung fast nur theoretische Überlegungen und Laborversuche gegeben. Seine Arbeit habe die Jury „wirklich begeistert, insbesondere durch die Kombination aus exzellenter Felddatenakquise und Modellierung“, kommentierte Gregor Rehder, IOW-Meereschemiker und Mitglied der Briese-Preis-Jury, die diesjährige Preisvergabe. Klaus Küper, Leiter der Abteilung Forschungsschifffahrt der Reederei Briese, ergänzte: „Seine Arbeit zeigt, dass auch direkt vor unser Haustür – in der Nordsee – die Forschung nicht nur ihre Berechtigung hat, sondern durch technische Weiterentwicklung intensiver erforscht werden kann und muss.“

Ahmerkamp selbst beschreibt sich derweil als passionierten Taucher und Surfer. Es sei ein „echter Glücksfall“, dass er seine wissenschaftliche Neugier der Frage widmen könne, wie Wellen und Strömung die unterschiedlichsten Unterwasserlebensräume beeinflussen. „Und nun bekomme ich auch noch einen Preis dafür“, freute er sich. „Der Mikrokosmos Sandboden, dem ich meine Doktorarbeit gewidmet habe, ist besonders faszinierend wegen der immens wichtigen Rolle, die er für Küstenökosysteme spielt.“ Seine Arbeit verfasste er dabei im Rahmen einer Kooperation zwischen dem Bremer Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie und dem Bremer Marum – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften.

Briese Schiffahrt bereedert die mittelgroßen deutschen Forschungsschiffe wie „Elisabeth Mann Borgese“ und „Heincke“ sowie die großen Einheiten „Meteor“ und „Sonne“. Seit 2010 werden jährlich Promotionen in der Meeresforschung prämiert, deren Ergebnisse in engem Zusammenhang mit dem Einsatz von Forschungsschiffen und der Verwendung und Entwicklung von Technik und Datenerhebung auf See stehen. ger

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