BSH startet Neobiota-Informationssystem

Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hat den Testbetrieb eines öffentlich zugänglichen Informationssystems zu nicht-einheimischen Arten (Neobiota) begonnen, die über das Ballastwasser von Seeschiffen verbreitet werden und damit das ökologische Gleichgewicht stören können. Das System soll zur Qualitätssicherung beitragen, Validierung und Harmonisierung der Daten erleichtern und Kosten für Wirtschaft und Verwaltung reduzieren.

Das Ballastwasser-Übereinkommen der International Maritime Organization (IMO) legt unter anderem fest, dass Ballastwasser nur dann abgegeben werden darf, wenn bestimmte Grenzwerte oder Vorgaben eingehalten werden. Das Übereinkommen sieht aber auch die Möglichkeit von Befreiungen von der Ballastwasserbehandlung vor, wenn eine umfangreiche Risikoanalyse die Unbedenklichkeit von Reisen zwischen zwei Häfen nachgewiesen hat. Diese Risikobewertung umfasst unter anderem die Durchführung von Hafenuntersuchungen (Port Surveys). Hierbei handelt es sich um eine umfangreiche Untersuchung von Neobiota in den relevanten Häfen.

Das Fachinformationsnetzwerk „Marine Life Investigator – Marlin“, in dem Monitoring-Daten von Offshore-Windparkvorhaben erfasst und ausgewertet werden, um den Ausbau der Offshore-Windenergie umwelt- und naturverträglich zu gewährleisten, wurde nun im Rahmen eines Projekts des Expertennetzwerks des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) um ein eigenes Neobiota-Modul erweitert. Die Umsetzung und erfolgreiche Nutzung von Informationssystemen reduziert den Prüfaufwand und die Anfragenbearbeitung. Darüber hinaus können aggregierte Produkte von Wissenschaft, Wirtschaft und der Öffentlichkeit zentral genutzt werden.

Die ersten Produkte sind prototypisch umgesetzt und stehen unter „Interactive Map“ und „Neobiota Monitoring“ unter https://lindevmarlin61.bsh.de/MARLINDMZ für externe Nutzer aus Verwaltung, Schifffahrt, Wissenschaft und Öffentlichkeit zur Verfügung. Neben einer Stationskarte von bereits durchgeführten Hafenuntersuchungen in Kiel, Hamburg und Wilhelmshaven kann nach verwendeten Methoden gefiltert und Artenlisten von nicht-einheimischen Arten aufgerufen und heruntergeladen werden. bek

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