BSH wird weiter von einer Frau geführt

Wechsel an der Spitze des „Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie“ (BSH) mit seinen Standorten Hamburg und Rostock.

Nach zehn Jahren geht die bisherige Präsidentin, Monika Breuch-Moritz, jetzt in den Ruhestand. Ihre Nachfolgerin ab dem 1. November steht bereits fest: Dr. Karin Kammann-Klippstein, eine ausgebildete Juristin. Am Dienstag erfolgte im Hamburger Rathaus im Rahmen einer Festveranstaltung der Wechsel auf der Brücke der maritimen Spitzenbehörde. Dazu war auch Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU), dessen Haus das BSH untersteht, in die Hansestadt gereist. Er sprach ebenso vor den rund 250 Gästen aus Wirtschaft, Verwaltung und Politik wie Hamburgs Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) sowie Dr. Mathias Jonas, Generalsekretär der Internationalen Hydrographischen Organisation (IHO). Jonas gehörte dem BSH seit 1994 an, wurde am 1. Januar 2014 deren Vizepräsident und wurde im Mai 2017 zum IHO-Chef gewählt. Diese Einrichtung kümmert sich schwerpunktmäßig um die Vermessung und die Herstellung von Seekarten.

Breuch-Moritz, die Meteorologie studiert hatte, übernahm 2008 die Leitung des BSH von Prof. Dr. Peter Ehlers. Der gebürtige Flensburger, von Haus aus ebenfalls Jurist, übernahm 1989 die Leitung der Vorgängerbehörde DHI (Deutsches Hydrographisches Institut), als höchste maritime Behörde der alten Bundesrepublik. In der zu der Zeit noch bestehenden DDR wirkte als Pendant unter anderem der Seehydrographische Dienst. Im Zuge der deutschen Wiedervereinigung wurden die maritimen Einrichtungen der beiden deutschen Staaten 1991 zum BSH mit Sitz in Hamburg und Rostock zusammengeführt.

Hafen- und Wirtschaftssenator Frank Horch hob in seiner Laudatio auf den besonderen Einsatz von Breuch-Moritz beim „Umweltschutz in der Seeschifffahrt“ ab, und zwar auf nationaler Ebene wie auch im Besonderen im internationalen Rahmen. Horch weiter: „Sie sind eine große Fürsprechin und Unterstützerin der IMO. Es ist Ihr Anliegen und Ihr Verdienst, die Bedeutung der Arbeit und die Erfolge der IMO immer wieder zu verdeutlichen und darzustellen.“ Dank dieser globalen Organisation würden jetzt mehr als 50 internationale Übereinkommen und Vereinbarungen existieren, „die alle Aspekte der Schifffahrt umfassen und weltweit gelten“. Es freue ihn daher besonders, dass Breuch-Moritz für ihren überzeugenden Einsatz für die IMO im vergangenen Jahr als „Maritime Botschafterin“ ausgezeichnet wurde. „Schön, dass Sie diese Funktion auch weiterhin ausüben wollen“, ergänzte Horch. Mit dem beherzten Eintreten der scheidenden BSH-Präsidentin für den Ersatz des in die Jahre gekommenen Vermessungs- und Forschungsschiffs „Atair“ habe Breuch-Moritz einen wichtigen Meilenstein gesetzt. Dabei werde das Schiff zugleich das erste deutsche Behördenfahrzeug sein, das mit einem umweltfreundlichen LNG-Antrieb ausgerüstet wird.

Auch Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer stellte das hartnäckige Eintreten Breuch-Moritz’ für dem maritimen Umweltschutz heraus. So habe das BSH den entscheidenden Anteil daran, dass die von der Schifffahrt ausgehenden Emissionen im Zuge der seit 2015 bestehenden SECA-Zonen in Nord- und Ostsee über ein eigens geschaffenes Messnetzwerk zunächst erfasst und dann ausgewertet würden. Ein weiterer Baustein für dieses Messnetzwerk konnte kürzlich mit der neuen Anlage in Bremen in Betrieb genommen werden. Von den 15.000 Abgasfahnen von Schiffen, die das BSH bislang erfasst habe, zeigte sich in 99 Prozent der Proben, dass die Schiffe regelkonform fuhren. Scheuer pries die Nachfolgerin von Breuch-Moritz als „fachlich hervorragend qualifiziert“ an. Vor allem die umfangreiche internationale Erfahrung werde der neuen BSH-Chefin zugute kommen. Scheuer wörtlich: „Denn Meere können nur in enger internationaler Abstimmung und Zusammenarbeit geschützt und genutzt werden.“

IHO-Generalsekretär Mathias Jonas wünschte sich, dass die 2020 in Dienst zu stellende neue „Atair“ eine ihrer ersten großen Reisen an den Sitz der IHO in Monaco führen möge, um dort auch aktiv für den Hightech-Schiffbau-Standort Deutschland zu werben. EHA

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