China führt SECA-Zonen 2017 ein

Auch China fordert mit Beginn des kommenden Jahres sauberen Treibstoff für Seeschiffe, Foto: Hasenpusch
Was auf der jüngsten Welthafenkonferenz in Hamburg im Juni 2015 bereits angedeutet wurde, ist jetzt beschlossene Sache (THB 5. Juni 2015).
Auch in China sollen nach THB-Recherchen SECA-Zonen eingeführt werden. Einen entsprechenden Grundsatzbeschluss hat das chinesische Verkehrsministerium jetzt gefasst, bereits ergänzt um einen relativ konkreten, allerdings mehrstufigen Umsetzungsplan. Zugleich wollen die chinesischen Behörden die Einhaltung dieser Umweltschutzauflagen genau überwachen und Verstöße ahnden.
Mit diesem Schritt folgt das bevölkerungsreichste Land der Erde, in dem aktuell Millionen Menschen in den Großstädten bereits unter den Folgen akuter Luftverschmutzung (Quellen: Straßenverkehr, Industrieproduktion und Energieerzeugung) leiden, entsprechenden Maßnahmen in Nordamerika sowie in Nord- und Ostsee.
Im Reich der Mitte dürfen in einem ersten, zum 1. Januar 2017 wirksam werden Schritt in insgesamt elf führenden Seehäfen Schiffe während der Liegezeit nur noch niedrigschwefeligen Treibstoff (0,5 Prozent) für ihre Maschinen nutzen. Bereits ein Jahr später sollen die SECA-Bestimmungen dann auf alle Häfen im sogenannten Pearl River Delta, den Mündungstrichter des Yangtze sowie die Bohai-Bucht ausgedehnt werden. Stufe drei sieht ab 2019 vor, dass niedrig-schwefeliger Treibstoff auch während der Ansteuerung der chinesischen Häfen zu verbrennen ist.
2019 will das Ministerium dann eine Bestandsaufnahme über die Umsetzung sowie die Ergebnisse dieser SECA-Zonen vornehmen. Dann soll auch die Frage geklärt werden, ob der Schwefelanteil, wie in Nordwesteuropa und Nordamerika bereits heute gefordert, auf 0,1 Prozent reduziert werden soll.
Die neuen SECA-Auflagen haben nach Erkenntnissen des Zentralverbandes der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) bislang nicht dazu geführt, dass es zu den befürchteten massiven Rückverlagerungen von Seeverkehren auf die Straße kam. EHA