Deutsche Forschungsschiffe im Südatlantik

Im Dienste der Wissenschaft: Die „Maria S. Merian“ überquert aktuell den Südatlantik (Foto: Geomar, K. Hissmann)
Die „Maria S. Merian“ legte jetzt in Kapstadt ab, um das kurze Zeitfenster für Meeresforschung im Südatlantik zu nutzen. Es ist die 60. Reise für Das Forschungsschiff.
Forschungen in der Region seien wegen häufiger und schwerer Stürme schwierig. Unter den derzeit herrschenden besseren Bedingungen haben nun 20 Wissenschaftler aus acht Ländern unter Leitung von Dr. Johannes Karstensen die Expedition „MSM60“ angetreten. Für das deutsche Forschungsschiff ist es nach Angaben des Geomar Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel die 60. Reise. Das Leitmotiv: meridionale Wärme-, Süßwasser- und Volumentransporte im Südatlantik. Ein Arbeitsschwerpunkt ist dabei die Vermessung von Kohlendioxid im Meerwasser. Das erlaube es den Forschern, das Aufnahmevermögen des Ozeans für dieses wichtige Klimagas zu bestimmen.
Das Forschungsprogramm von „MSM60“ umfasst die Ermittlung von physikalischen, chemischen und biologischen Parametern in der gesamten Wassersäule bis in über 5000 Meter Tiefe. „Wir nehmen ständig Wasserproben und messen zusätzlich auch die Meeresströmungen in verschiedenen Wassertiefen“, erklärte Karstensen. Die so gewonnenen Daten sollen später auch mit historischen Ergebnissen entlang eines etwas nördlicher verlaufenden Schnittes durch den Südatlantik verglichen werden. Der entsprechende Abschnitt war 1993 als Teil des World-Ocean-Circulation-Experiments von der Besatzung des Forschungsschiffes „Meteor“ beprobt worden.
Die Reise der 95 Meter langen und 19 Meter breiten „Maria S. Merian“ solle erstmals eine vollständige Vermessung von Küste zu Küste ermöglichen, erläuterte Karstensen weiter. „Alle Daten dieser Reise stellen wichtige Beiträge zu der internationalen Datensammlung für Ozean- und Klimastudien dar.“ Die Expedition des 2006 in Dienst gestellten Forschungsschiffes soll Anfang Februar in Montevideo, Peru, enden.
Im Internet begleitet
Erst wenige Wochen vor Ablegen der „Maria S. Merian“ war das Forschungsschiff „Meteor“ ebenfalls aus Kapstadt in den Südatlantik gestartet. Die mit „M113“ betitelte Expedition dient neben dem rein wissenschaftlichen Auftrag auch der Nachwuchsförderung. Mit an Bord der 98 Meter langen und 17 Meter breiten „Meteor“ sind 13 Studierende aus sieben Nationen, die während der Fahrt die Grundlagen der Forschungsarbeit an Bord erlernen sollen. Die aktuelle Expeditionsreise der „Meteor“ wird am kommenden Freitag in Port Stanley auf den Falklandinseln enden. Auf www.oceanblogs.org/mysciencecruise/ veröffentlichen die Teilnehmer Eindrücke ihrer Forschungsfahrt. ger