Elbehafen Brunsbüttel hat LNG-Potenzial

Ein Importterminal für flüssiges Erdgas in Brunsbüttel bietet wichtiges Potenzial für eine bundesweite Versorgung mit LNG (Liquefied Natural Gas).

Zu diesem Ergebnis kommt die „Bedarfsanalyse LNG in Brunsbüttel“, die vom Fraunhofer-Center für Maritime Logistik und Dienstleistungen (CML) in Kooperation mit der ILF Business Consult erhoben wurde. Neben der Energie- und Rohstoffversorgung der Industrie sowie dem Land- und Schiffsverkehr diene es der nachhaltigen Versorgungssicherheit der Bundesrepublik Deutschland. Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) sagte, von einem LNG-Terminal würde die gesamte Bundesrepublik profitieren.

Er forderte in dem Zusammenhang erneut den Bund auf, die entsprechende Infrastruktur rasch voranzutreiben. Ein von der Regierungskoalition vor wenigen Wochen eingebrachter Bundestagsantrag zum Aufbau einer LNG-Struktur in Deutschland weise bereits in die richtige Richtung, so der Minister.

Um die Planungen zur Errichtung eines LNG-Importterminals in Brunsbüttel weiter anzukurbeln und um die wesentlichen Entscheidungskriterien herauszukristallisieren, stellten die Auftraggeber der Studie die Ausgangsfrage, wie eine LNG-Infrastruktur in Brunsbüttel erfolgreich implementiert werden kann. Dazu bedarf es in erster Linie einer Aussage zur Wirtschaftlichkeit eines LNG-Importterminals, die wiederum direkt abhängig von der potenziellen Nachfrage nach LNG ist. Deshalb wurden in der Studie verschiedene denkbare Nachfragemärkte für LNG untersucht.

Zusammen mit den LNG-Potenzialen aus Indus trie und Schifffahrt spielen dabei auch der Landverkehr, die Entwicklungen auf dem internationalen Gasmarkt sowie die gegebenen Standortfaktoren eine wichtige Rolle für den Erfolg eines LNG-Importterminals. Frank Schnabel, Geschäftsführer Brunsbüttel Ports GmbH, erläutert: „Wir haben drei Bereiche identifiziert, für die LNG in Brunsbüttel beste Voraussetzungen hat: Die Bebunkerung von Schiffen, die Belieferung der regionalen und bundesweiten Industrie sowie die Möglichkeit, die Gasbezugsquellen der Bundesrepublik weiter zu diversifizieren. Fraunhofer CML belegt nicht nur ihr Potenzial, sondern zeigt weitere Einflussfaktoren auf, die den Bedarf eines LNG-Importterminals in Brunsbüttel unterstreichen.“ Auch benachbarte Häfen wie Hamburg können von Brunsbüttel aus versorgt werden. In der Schifffahrt zeichnet sich ein Trend zugunsten von LNG als alternativer Antriebstechnologie ab. Sind es aktuell 60 Schiffe, die mit LNG fahren, und 80 mit LNG-Antrieb bestellte Schiffe, soll diese Zahl bis zum 2020 auf 1000 Neubauten und rund 700 Umbauten ansteigen. Die dazu nötige Infrastruktur zur LNG-Versorgung ist in Deutschland noch nicht gegeben. Die Betrachtung des LNG-Gasmarktes zeigt, dass das weltweite Angebot an LNG, das in den vergangenen Jahren überdurchschnittlich mit rund sieben Prozent pro Jahr gewachsen ist, weiter deutlich zunehmen wird. Gegenüber dem Niveau von 2012 mit etwa 250 Millionen Tonnen ist global bis 2035 mit einer Verdopplung der LNG-Nachfrage zu rechnen.

Aktuell bezieht Deutschland rund 40 Prozent seines Gases aus Russland, 26 Prozent aus den Niederlanden, 22 Prozent aus Norwegen und rund zehn Prozent aus dem Inland, dessen Vorrat in vor aussichtlich zehn Jahren erschöpft sein wird. FBi

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