Fehmarnbeltquerung kritisch prüfen

Der Naturschutzbund NABU hat sich für eine kritische Bestandsaufnahme zur Hinterlandanbindung der geplanten Fehmarnbeltquerung ausgesprochen. Der Verband forderte zudem einen umfassenden Mängelbericht zur Fehmarnsundbrücke ein.

Hintergrund: Die Fehmarnsundbrücke ist laut Deutscher Bahn statisch zu schwach, um den nach Fertigstellung der Fehmarnbeltquerung zu erwartenden Güterverkehr zu tragen. Das Bundesverkehrsministerium plant daher einen Neubau. „Mit einem Neubau sind nicht nur deutlich höhere Kosten von bis zu einer halben Milliarde Euro für ein alternatives Brückenbauwerk, sondern auch erhebliche Naturverluste verbunden“, stellte der NABU jetzt fest.

Wäre die Fehmarnsundbrücke von der Deutschen Bahn rechtzeitig instand gesetzt worden, müsste nun keine neue Brücke gebaut werden. „Aber damals hätte die Deutsche Bahn die Sanierung zahlen müssen. Jetzt zahlt der Steuerzahler noch eine weitere Brücke mit zusätzlichen Belastungen für das sensible Ökosystem“, kritisierte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Der NABU folgt daher der Einschätzung des Bundesrechnungshofs, dass vor allem die Bahn eine rechtzeitige, jedoch kostspielige Sanierung der Brücke zu verantworten hat, und fordert einen umfassenden Mängelbericht. Auch müssten die Hintergründe der nicht erfolgten Sanierung genau geklärt werden.

Der NABU spricht sich gegen eine Fehmarnbeltquerung aus. Es fehle angesichts marginaler Verkehrsprognosen der Bedarf und damit die in frastrukturelle Rechtfertigung, sowohl im Fehmarnbelt als auch im Fehmarnsund, einen solchen ökologischen Risiko-Eingriff durchzuführen. Mit einem Verzicht auf die Fehmarnbeltquerung erübrige sich auch ein Neubau der Sundbrücke. „Bei der Gesamtplanung für beide Projekte sind deutliche Mängel zu erkennen, und die Kosten laufen noch vor dem ersten Spatenstich völlig aus dem Ruder“, sagte Malte Siegert vom NABU. Nach aktuellen Berechnungen wird die Fehmarnbeltquerung mit den Hinterlandanbindungen in Dänemark und Deutschland rund zwölf Milliarden Euro kosten. fab

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