Forcierter LNG-Einsatz hilft Klima kaum

Auch über einen forcierten Einsatz von Flüssigerdgas (LNG) in der Schifffahrt wird es nicht gelingen, die ehrgeizigen Klimaschutzziele, die sich diese Industrie gesetzt hat, zu erreichen.

Diese und weitere Erkenntnisse liefert eine am Dienstag in Berlin vorgestellte Studie zur mittel- und langfristigen Wirksamkeit des fossilen Energieträgers auf dem Weg hin zu einer geringeren Belastung des Weltklimas. Die umfangreiche wissenschaftliche Untersuchung wurde durch verschiedene europäische Umweltschutzorganisationen in Auftrag gegeben, darunter auch der NABU in Deutschland.

Für Dietmar Oeliger, stellvertretender Fachbereichsleiter Umweltpolitik und zugleich Leiter Verkehrspolitik bei der Umweltorganisation ist die neue Studie ein weiterer Beleg dafür, dem aktuellen Trend in der Schifffahrt, nämlich in LNG-Antriebe und Infrastruktur zu investieren aus Klimaschutzsicht „eine Nullnummer darstellt“. Die sogenannten CO2-Minderungseffekte gegenüber dem bislang in der Schifffahrt eingesetzten Dieselkraftstoff seien nicht nur „vernachlässigbar, sondern unter Umständen sogar negativ“, so der Umweltfachmann weiter. Letzteres vor allem dann, wenn der sogenannte Methanschlupf nicht wirksam eingedämmt werden könne. Das Entweichen des klimaschädlichen Methans entsteht im Besonderen an den Schnittstellen, das heißt zum Beispiel den Versorgungsübergabepunkten von verflüssigtem Erdgas. Oeliger weiter: „Hier wird also viel Steuergeld investiert in einen Kraftstoff, der Luftschadstoffe zwar reduziert, uns auf dem Weg zu den Klimaschutzzielen von Paris keinen Schritt weiterbringt.“ In der Studie haben die Wissenschaftler verschiedene Einsatzszenarien entwickelt und dabei neben den Klimaschutzaspekten auch die mit dem Aufbau einer entsprechenden, flächendeckenden Versorgungsinfrastruktur verbunden Kosten hochgerechnet. EHA

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