Forschungszeppelin sucht Meereswirbel

Zum ersten Mal wird ein Forschungszeppelin kleine Meereswirbel in der Ostsee aufspüren und vermessen.

Das 75 Meter lange Luftschiff im Dienst der Helmholtz-Gemeinschaft startete jetzt seine Expedition „Uhrwerk Ozean“ in Berlin. In dieser und der nächsten Woche soll der Zeppelin die Wirbel zwischen Usedom und Bornholm mit Spezialkameras ins Visier nehmen, teilten die Wissenschaftler mit. Anders als bisher eingesetzte Flugzeuge kann das Luftschiff dafür direkt über den Meereswirbeln „parken“ und ihre Bewegungen analysieren.

Von oben werden dann auch die Forschungsschiffe koordiniert. Allein vom Boot aus lassen sich die Unterwasserströmungen kaum erkennen. Bisher haben Forscher versucht, dem Geheimnis der kleinen Wirbel mit Satelliten oder Flugzeugen auf die Spur zu kommen – ohne großen Erfolg. Denn die kreisförmigen Unterwasserströmungen haben lediglich einen Durchmesser von 100 Metern bis zu zehn Kilometern und bestehen oft nur wenige Stunden lang. In ihrem Inneren oder vom Rand aus drücken sie vermutlich kaltes, nährstoffreiches Wasser an die Oberfläche. Das fördert vermutlich das Wachstum von Mikroalgen. Aber wie genau das passiert, ist eines der faszinierenden Rätsel, die Expeditionsleiter Burkard Baschek vom Helmholtz-Zentrum Geesthacht (Schleswig-Holstein) lösen will. Auf die Ergebnisse sind Wissenschaftler auf der ganzen Welt gespannt. Meere bedecken 70 Prozent der Erdoberfläche.

Vom Zeppelin aus wollen die Forscher die Ostsee aus rund 1000 Metern Höhe beobachten. Zehn Stunden lang kann das Luftschiff mit Heliumhülle und Passagierkabine über dem Wasser bleiben. Vier Jahre hat es gedauert, die Expedition vorzubereiten. Finanziert wird sie aus dem Haushalt des Helmholtz-Zentrums Geesthacht, das ein Jahresbudget von rund 100 Millionen Euro hat. FBi/dpa

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