Gemeinsame Forschung an „grünen“ Tankern

Die „Gagarin Prospect“ gilt als erster Aframax-Tanker, der für den Betrieb mit LNG ausgelegt wurde., Foto: HHI Group
Die Klassifikationsgesellschaft DNV GL und der koreanische Werftenkonzern HHI Group wollen gemeinsam die Entwicklung „grüner“ Tankerdesigns vorantreiben.Kürzlich präsentierten beide Unternehmen im Webinar „Green Tankers towards 2050“ erste Ergebnisse aus ihren Forschungsarbeiten.
Wie DNV GL mitteilt, nahmen am Webinar, das vom Hauptsitz im norwegischen Høvik aus organisiert wurde, rund 250 Reeder aus aller Welt teil. Den schiffbaulichen Part deckten dabei Vertreter der HHI-Konzernunternehmen Korea Shipbuilding & Offshore Engineering (KSOE), Hyundai Heavy Industries (HHI) und Hyundai Mipo Dockyard (HMD) ab.
„Schiffseigner sind mit vielen Unsicherheiten in einem sich schnell verändernden Markt konfrontiert“, sagte Seong-Yong Park, COO und Senior Executive Vice President der HHI Group. „Wir sind überzeugt, dass unsere Forschungsergebnisse, gemeinsam mit bewährten technischen Lösungen und alternativen Kraftstoffen, die Reeder bei der Entwicklung zukünftiger Strategie für den Schiffsbetrieb und die Flottenerneuerung unterstützen können.“
Während des Webinars erläuterten die Experten von DNV GL und der HHI Group die jüngste Entwicklung der Vorschriften zu den Treib-hausgasemissionen von Schiffen, einschließlich der Einführung des Design-Index für bestehende Schiffe (EEXI) und eines neuen CO2-Intensitäts-Indikators, die beide im Jahr 2023 in Kraft treten sollen.
Durch die Anwendung eines datenbasierten „CO2-Robustheitsmodells“ von DNV GL auf sehr große Rohöltanker (VLCC) und Tanker mittlerer Reichweite (MR) stellte die HHI Group heraus, dass ein LNG-Antriebssystem in Kombination mit Energiesparvorrichtungen (Energy Saving Devices, kurz ESD) ein Schiff in die Lage versetzen kann, den neuen CO2-Intensitätsindikator über seine erwartete Lebensdauer zu erfüllen.
Trond Hodne, Senior Vice President Business Development bei DNV GL Maritime, hat allerdings „noch keine klare Vision vom CO2-freien Schiff in der Überseeschifffahrt“. Die gesamte Branche müsse heute die richtigen Entscheidungen bei Neubauten treffen, dabei jedoch „das Perfekte nicht zum Feind des Guten machen.“ Schließlich gebe es bereits energieeffiziente Designs und Technologien, die es Schiffen ermöglichen, die IMO-Emissionsvorgaben während ihrer gesamten Lebensdauer zu erfüllen. Diese Schiffe dürften für Charterer und Investoren schon heute attraktiv sein. bo