Gipfeltreffen auf einem Unterwasserberg

Die „Maria S. Merian“ ist jetzt zu einer Expedition gestartet.

Unter Leitung des Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel ist das Forschungsschiff zu einem Unterwasserberg nahe der Kapverdischen Inseln unterwegs. An Unterwasserbergen bilden sich vielfältige Ökosysteme, die aber noch weitgehend unerforscht sind.

Jetzt wird ein Kieler Forschungsteam zusammen mit Kollegen vom Forschungszentrum Marum in Bremen mit einem neuen ganzheitlichen Ansatz den Senghor Seamount, 60 Seemeilen nordöstlich der Insel Sal untersuchen. Dabei installieren sie ein Observatorium auf dem Gipfel, das dort über mehrere Monate Daten sammeln soll. Das Observatorium besteht aus einer Kombination von stationären und mobilen Messgeräten. Über einen Zeitraum von sechs Monaten sollen Daten aufgezeichnet werden.

Die besonderen Bedingungen sorgen zum Beispiel dafür, dass an den Seamounts besonders viele Fische leben. „Doch nicht nur Fische finden hier einen Lebensraum, sondern auch eine Vielzahl anderer Organismen profitieren von dem erhöhten Nährstoffvorkommen an einem Unterwasserberg“, sagte Projektleiter Dr. Henk-Jan Hoving. Die Seamounts seien für die Bewohner Kap Verdes äußerst wichtig, da Fischerei dort eine wesentliche Nahrungs- und Erwerbsquelle ist. Mehrere Wissenschaftler des dortigen Instituts INDP sind während der Fahrt und in die anschließende Auswertung eingebunden.

Die Expedition ist eine Premiere, weil erstmals ein Kamerasystem, mit dem sich Lebewesen im freien Wasser der Ozeane beobachten lassen in bis zu 2000 Metern Wassertiefe zum Einsatz kommt. Die Beobachtungssysteme umfassen zudem eine neu entwickelte Windenverankerung, stationäre biogeochemische und physikalische Messgeräte und eine Zeitraffer-Kamera direkt auf dem Gipfelplateau.

„Meist erhalten wir nur kurze, schnappschussartige Eindrücke von einem solchen Ort im offenen Ozean. Dank der neuen Technologien ist es uns jetzt möglich, über einen längeren Zeitraum Daten rund um einen Unterwasserberg aufzuzeichnen“, sagte Dr. Björn Fiedler von Geomar. Die Kombination der verschiedenen Daten werde detaillierte Einblicke in das ganze Ökosystem eines tropischen Unterwasserberges ermöglichen. fab

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