Hapag-Lloyd testet BWMS

Das Ballastwasser-Management-System auf der „Toronto Express“ wurde bei Blohm + Voss installiert, Foto: Andreas
An Bord des Containerschiffs „Toronto Express” (IMO 9253727) testet die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd erstmals das Ballastwasser-Management-System (BWMS) BlueSonic von SKF.
Für die Fahrt durch US-Gewässer benötigt der Boxcarrier eine Anlage zur Ballastwasserbehandlung, die nicht nur der „BWM Convention“ der International Maritime Organization (IMO) entspricht, sondern vor allem den strengeren Anforderungen der US Coast Guard (USCG).
Während die IMO beispielsweise vorschreibt, dass Organismen im Ballastwasser nicht mehr überlebens- und fortpflanzungsfähig sein dürfen, müssen diese gemäß USCG-Vorgaben vor Ablassen des Ballastwassers vollständig vernichtet werden. Bis spätestens 2024 brauchen Schiffe in US-Gewässern ein wirksames BWMS, das die Einschleppung fremder Arten wie der chinesischen Wollhandkrabbe verhindert.
Das primär auf UV-Strahlung basierende BMWS BlueSonic erfüllt diese Anforderungen. Dazu trägt neben dem ultravioletten Licht der Anlage auch ihr integriertes Ultraschallsystem bei: Der Schall dient nicht nur der kontinuierlichen Reinigung der UV-Lampen, sondern schwächt die unerwünschten Organismen zusätzlich. Laut SKF waren diese chemikalienfreie Methode sowie die kompakte Gestaltung der Anlage ausschlaggebend für Hapag-Lloyd, sich für das System zu entscheiden.
Die Ballastwasseranlage wurde während des regulären Schiffsbetriebs im Zuge einer allgemeinen Überholungsdockung bei Blohm + Voss in Hamburg installiert. Verantwortlich dafür zeichnete die SKF Marine GmbH, ein Tochterunternehmen der schwedischen SKF-Gruppe. Besteht das BWMS in den kommenden Monaten die Tests an Bord, stehe einer Zertifizierung durch IMO und USCG nichts mehr im Wege. Landbasierte Tests sind bereits im Frühjahr erfolgreich abgeschlossen worden. bek