Holland will Container mit Öko-Bargen transportieren

In den Niederlanden nimmt das Thema „Alternative Antriebstechniken für Binnenschiffe“ weiter Fahrt auf.

Nachdem jetzt ein Konzept für eine kombinierte Passagier- und Fahrzeugfähre für den Großraum Amsterdam auf dem Tisch liegt, präsentiert das Unternehmen Port-Liner das Konzept für ein Container-Binnenschiff, das ebenfalls mit E-Motoren angetrieben wird. Darauf wies jetzt der Hafenbetrieb Rotterdam (HbR) hin. Europas größter Seehafen verfolgt eine ehrgeizige Umweltpolitik. Dabei spielt der Aspekt „saubere Antriebstechnologien“ für die verschiedenen Verkehrsträger eine große Rolle.

Das neue Öko-Binnenschiff soll bereits zu Beginn der zweiten Jahreshälfte seinen Fahrbetrieb aufnehmen. Das im niederländischen Tilburg ansässige Logistikunternehmen GVT Group will demzufolge das Binnenschiff, das den Namen „Teslas“ führt, zwischen dem Industrie- und Gewerbegebiet Vossenberg-West und dem Rotterdamer Hafen einsetzen. Aufgrund der großen Bedeutung der Containerbinnenschifffahrt im Rheinstromgebiet könnten Schiffe wie die „Teslas“ aber auch für Transporte nach anderen Westhäfen wie zum Beispiel Antwerpen oder auch den Großraum Amsterdam eingesetzt werden.

Der Entwurf für die elektrischen Binnenschiffe stammt von Frank Laupman. Der Schiffbauingenieur arbeitet beim Unternehmen Omega Architects im niederländischen Druten. Die Firma hat sich bislang vor allem mit der Entwicklung von Luxusyachten beschäftigt.

Bei dem neuartigen Containerschiffs-Typ handelt es sich um eine Barge mit einer Gesamtlänge von rund 110 Metern, bei einer Breite von 11,40 Metern.

Die Lithium-Ionen-Batterien sind hinsichtlich ihrer Leis tungsstärke so ausgelegt, dass sie die Antriebsaggregate an Bord mit Strom für insgesamt bis zu 34 Stunden versorgen können. Da die Akkus selbst auch wieder in Containern stehen, ist es möglich, den betreffenden Container im Hafen insgesamt gegen ein Behältnis mit aufgeladenen Akkus auszutauschen. Auf diese Weise wird nicht nur sehr viel Zeit gewonnen, sondern auch die Einsatzflexibilität des Schiffes deutlich erhöht.

Das innovative Binnenschiffskonzept wird auch vom niederländischen Verkehrsministerium in Den Haag aufmerksam mit begleitet. Es erkennt nicht nur einen Umweltschutzvorteil aufgrund des sauberen E-Antriebs. Ein weiterer, indirekter Nutzen ergibt sich nach Einschätzung des Ministeriums auch durch die erhöhte Zuladefähigkeit eines solchen Schiffs gegenüber einem Fahrzeug mit herkömmlichem Diesel-Antrieb. Die Erklärung: Ein E-Antriebsaggregat benötigt weniger Raum als ein Dieselmotor. Diese Einsparung bedeutet unterm Strich gut acht Prozent mehr Container. Port-Liner will nach eigenen Aussagen in den kommenden Jahren insgesamt 15 solcher elektrisch angetriebenen, umweltfreundlichen Container-Binnenschiffe in Auftrag geben. EHA

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