Knapp 9400 Seehunde im niedersächsischen Wattenmeer

Die Zahl der Seehunde im niedersächsischen Wattenmeer hat sich im Vergleich zum Vorjahr auf 9339 Tiere erhöht. Während der jüngsten Flüge im Wattengebiet zwischen Ems und Elbe seien 84 Seehunde mehr gezählt worden als 2015, teilte das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves) am Montag in Oldenburg mit. Der Bestand habe sich auf hohem Niveau stabilisiert.

Einen Spitzenwert hatte es 2014 mit 9343 Seehunden gegeben. Unter den knapp 9400 Seehunden waren in diesem Jahr 1902 Jungtiere - 37 weniger als im Vorjahr. Die Entwicklung entspreche den natürlichen Schwankungen, hieß es.

Mit den Ergebnissen der Zählung zeigte sich das Landesamt zufrieden. "Die Seehunde machen einen putzmunteren Eindruck, und es gibt auch keine Hinweise auf Erkrankungen", sagte Laves-Präsident Eberhard Haunhorst. Er verwies darauf, dass die Seehunde ein wichtiger Indikator dafür seien, wie es dem Wattenmeer gehe. "Anzahl und Gesundheitszustand lassen Rückschlüsse auf die Wasserqualität und auf den Fischbestand zu."

Der Seehundbestand in Niedersachsen wird seit 1958 dokumentiert. Um die Seehunde zu zählen, starten bei Niedrigwasser drei Kleinflugzeuge gleichzeitig in Emden, Mariensiel und Nordholz. Die Zählung übernehmen niedersächsische Jäger. Sie nutzen die Tatsache, dass sich die Seehunde in den Sommermonaten vermehrt auf den Sandbänken aufhalten, um ihre Jungen aufzuziehen, sich zu sonnen und um ihr Fell zu wechseln. Piloten und Zähler arbeiteten ehrenamtlich, sagte Laves-Sprecherin Hiltrud Schrandt. Deshalb entstünden keine hohen Kosten.

Erfahrene Zähler

Laut ihren Angaben sind die Zahlen relativ genau. "Es sind erfahrene Zähler. Sie sind seit Jahrzehnten dabei", sagte sie. Aber: "Sie können natürlich nur die Seehunde erfassen, die auf den Sandbänken liegen." Daher würde bei den Flügen auch genau auf das Wetter geachtet. Die Statistik bestätige, dass die Ergebnisse verlässlich seien.

Die niedersächsischen Zählungen sind zeitgleich mit Flügen in Schleswig-Holstein, Dänemark und den Niederlanden - so ist es im internationalen Seehundschutzabkommen geregelt.

In diesem Jahr startete der erste von insgesamt 15 Zählflügen in Niedersachsen am 13. Juni, der letzte am 12. August. Im Herbst sollen die Daten von der Seehundexpertengruppe des trilateralen Seehundschutzabkommens zwischen den Niederlanden, Deutschland und Dänemark ausgewertet werden. (lni)

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