Kritik an Fangverbotsplänen

Für ihre Pläne, in großen Gebieten der Nordsee die Fischerei teils ganzjährig zu verbieten, erntete die Bundesregierung jetzt heftige Kritik – aber auch Zustimmung.

„Es ist gut für die Natur, aber es ist auch gut für die Fischer, wenn es Schutzzonen gibt, in denen sich die Bestände erholen können“, argumentiert Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD).

Doch das sehen vor allem Verbände der Fischer, die erhebliche Einbußen befürchten, anders. Nach ihrer Ansicht schießen die Pläne der Bundesregierung über das Ziel hinaus. Wenn der Bund 30 Prozent der deutschen Nordseefläche sperren wolle, sei das nicht hinnehmbar, so ein Sprecher des Deutschen Fischerei-Verbandes. „Das ist so, als nähme man einem Bauern ein Drittel seiner Fläche weg.“ Deutschland sollte wie andere Länder die Verbotszonen präziser definieren und nicht riesige Flächen ausweisen.

Das Bundesumweltministerium argumentiert so: Mit teils tonnenschweren Grundschleppnetzen werde der Meeresboden bis zu 20 Mal im Jahr umgepflügt, um Fische aufzuscheuchen und im Netz zu fangen. Darunter litten Muscheln, Schnecken und Seeigel, das Meeresökosystem werde dauerhaft geschädigt. In langen Stellnetzen zum Fang von Kabeljau und Plattfischen verfingen sich zudem Schweinswale und Seevögel, die diese Fische jagen. Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) bezeichnete die geplanten Maßnahmen als einen „guten Ausgleich zwischen Naturschutzzielen und den Interessen einer nachhaltigen, wirtschaftlich auskömmlichen Fischerei.“ bre/dpa

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