Leitungsnetz für grünen Wasserstoff
Hamburg will bis 2030 die größten Industriebetriebe im Hafengebiet mit einem eigenen Netz für grünen Wasserstoff versorgen. Dazu werde ein Leitungsnetz von zunächst 45 Kilometern Länge eingerichtet, sagte Umwelt- und Energiesenator Jens Kerstan (Grüne) am Dienstag. Bereits bestehende Erdgasleitungen könnten dabei umgenutzt werden. In das „Hamburger Wasserstoff-Industrie-Netz“ sollen laut Gasnetz Hamburg in den nächsten zehn Jahren knapp 90 Millionen Euro investiert werden.
In der ersten Ausbaustufe könnten Industrieunternehmen südlich der Elbe angeschlossen werden, die für rund ein Drittel des gesamten Hamburger Erdgasverbrauchs stünden. „Wenn große Hamburger Industriebetriebe ohne fossile Brennstoffe auskommen, kann unsere Stadt erhebliche Fortschritte beim Klimaschutz erzielen“, sagte Kerstan. Durch den Ersatz der Erdgas-Energiemenge von derzeit jährlich rund 6,4 Terawattstunden durch grünen Wasserstoff sinke Hamburgs gesamter CO2-Ausstoß rechnerisch um 1,2 Millionen Tonnen oder sieben Prozent.
Mit dem Hamburger Netz werde zudem die Voraussetzung für große Elektrolyse-Anlagen geschaffen, in denen mit grünem Strom Wasserstoff in industriellem Rahmen erzeugt werden könne. „Mit dem Aufbau der Wasserstoff-Infrastruktur im Hamburger Süden stellen wir heute eine wichtige Weiche und senden ein Signal an den Bund und an die Wirtschaft, dass Hamburg sich ökologisch und ökonomisch richtungweisend aufstellt“, so Kerstan. bek/lno