„LNG-Projekt kurzfristig realisierbar“
Wilhelmshaven als Standort für Flüssigerdgas war jetzt Thema auf der Beiratssitzung der Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung (WHV e.V.). Der Hafen positioniert sich als möglicher Standort für Flüssigerdgas.
Das geplante LNG-Projekt bei der Nord-West Oelleitung (NWO) sei kurzfristig realisierbar, da eine Machbarkeitsstudie vorhanden ist, stellte NWO-Geschäftsführer Jörg Niegsch fest. Die Investitionskosten für die landseitigen Teile der Anlage seien mit rund 150 Millionen Euro veranschlagt. Die Kosten für das von einem Reeder zur Verfügung zu stellende Spezialschiff an der NWO-Anlage beliefen sich auf 350 Millionen Euro.
Vorstand und Beirat der WHV zeigten sich auf der Sitzung einig darüber, dass Wilhelmshaven für einen ersten LNG-Terminal in Deutschland prädestiniert sei. Niegsch wies darauf hin, dass es in Europa 27 Gasterminals gibt, in Deutschland jedoch keinen. Hinter dem LNG-Projekt bei NWO steht eine Interessengemeinschaft, bestehend aus der NWO, dem Kavernenbetreiber EKB Storage und PSE Engineering. Kernelement des Projektes sei eine FSRU (Floating Storage Regasification Unit). In einem an der Brücke liegenden Spezialschiff läuft die Regasifizierung und die Zwischenlagerung, ebenso die Abgabe von LNG für Bunkerzwecke. Über eine geplante Pipeline soll dann das Gas nach Etzel in die Kavernen und dort in das Fernleitungsnetz eingespeist werden. NWO ist mit seinem Ölhafen das bedeutendste Umschlagunternehmen im Wilhelmshavener Hafen.
Weitere Themen der Sitzung: Mikkel Andersen von Eurogate Container Terminals Wilhelmshaven berichtete über die Herausforderung, den durch die vorübergehende Stilllegung von Containerbrücken in Bremerhaven bedingten großen Anstieg des Containerumschlags zu meistern. Mathias Lüdicke, Leiter der Niedersachsen-Ports-Niederlassung, teilte mit, dass der Hafenentwicklungsplan nach einem langen Prozess der Abstimmung mit der Stadt und der WHV noch die Zustimmung durch Minister Olaf Lies als auch durch den NPorts-Aufsichtsrat erfahren muss, bevor er dann vom neuen Rat der Stadt als Teil der Stadtplanung verabschiedet werden soll. fab