LNG-Schiffe: Bund kann Signal setzen

Die Öffentliche Hand kann als First Mover ein Signal setzen und ihre derzeit mehr als 700 Schiffe sukzessive, da wo es möglich ist, mit LNG ausstatten.“

Das erklärte Geschäftsführer Georg Ehrmann der „Maritime LNG Plattform“ am Montag in Berlin. Als weitere wichtige Ziele für das laufende und kommende Jahr bezeichnete er neben der Fortsetzung der Zusammenarbeit mit dem Bundeswirtschaftsministerium die Gewinnung zusätzlicher Mitglieder und Partner außerhalb der maritimen Wirtschaft. Die am 23. Juni 2014 vorgestellte nationale LNG Initiative will Flüssiggas (LNG) als sauberen Treibstoff etablieren. 22 Mitglieder und Partner begleiteten den Start in Hamburg. Nach einem Jahr hat die Initiative von Häfen, Industrie und Verbänden derzeit 63 Mitstreiter. Die Plattform gestaltet unter anderem die Rahmenbedingungen für die Markteinführung von LNG mit. Eine ähnliche Initiative gibt es bereits in den Niederlanden.

Die deutsche LNG Plattform hat konkrete Ziele formuliert. In fünf Jahren sollen mindestens fünf Häfen in Deutschland die Versorgung mit LNG sicherstellen können. Außerdem sollen bereits in drei Jahren jährlich 250 Schiffe mit Landstrom versorgt werden, der auf Basis von Flüssiggas erzeugt wird.

„Die Unsicherheiten bei den Behörden hinsichtlich des Themas LNG sind nach wie vor groß“, sagte Max Kommorowski von Becker Marine Systems. Eine der wichtigsten Aufgaben der Zukunft werde es sein, die Genehmigungsbehörden, ähnlich wie bei anderen immissionsschutzrechtlichen Verfahren, sattelfest zu machen und ein effektives und investorenfreundliches Genehmigungsmanagement zu organisieren. Becker Marine Systems hat in der Slowakai die knapp 77 Meter lange LNG Power Barge „Hummel“ bauen lassen, die im Hamburger Hafen AIDA-Kreuzfahrtschiffe umweltfreundlich mit Strom versorgt.

Ein Problem bei der Einführung ist die fehlende flächendeckende Infrastruktur, die wiederum die Reeder bei der Bestellung von neuen Schiffen zögern lässt, auf einen LNG-Antrieb zu setzen. Andererseits lohnen sich die Investitionen in LNG-Terminals und Transportketten nur, wenn auch genügend Kunden vorhanden und entsprechende Absätze zu erwarten sind. FBi

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