LNG trimodal transportieren

Für den Transport von LNG im Rahmen einer anspruchsvollen Versorgungslogistik stehen mit Schiff, Lkw und Bahn inzwischen verschiedene Verkehrsträger zur Verfügung.

Juniorpartner in dieser trimodalen Transportgemeinschaft ist die Bahn. Der Hamburger Schienenlogistiker VTG mit einem Jahresumsatz von rund 818 Millionen Euro in 2014 hat sich dabei als Pionier beim Transport von Flüssigerdgas auf der Schiene qualifiziert – und zwar weltweit.


Nach dem offiziellen „Roll-out“ des Schienenfahrzeugs während der internationalen Fachmesse „transport logistic“ in München im Mai dieses Jahres folgte am heutigen Donnerstag auf einer Fachveranstaltung im Unterelbehafen Brunsbüttel eine weitere Vorstellung dieses Hightech-Waggons vor großem Fachpublikum. Das ist kein Zufall, denn VTG und die zur Schramm Group gehörende Brunsbüttel Ports GmbH verbindet seit Jahresbeginn eine strategische Partnerschaft. Ihre Möglichkeiten aufzuzeigen, war auch das Ziel der gestrigen Veranstaltung. VTG entwickelte den Prototypen gemeinsam mit der Firma Chart Fe­rox, die sich als Spezialist für die Entwicklung von Transportbehältern für tiefkalte Flüssigkeiten – und dazu gehört auch LNG – einen Namen gemacht hat.


Mit dem neuen Waggon, von dem bislang zwei Einheiten gebaut wurden, kann in Europa erstmals Flüssigerdgas umweltfreundlich und sehr sicher auf der Schiene transportiert werden. „Für die Umwelt punkten wir mit dieser Versorgungsform doppelt. So wie LNG ein umweltfreundlicher Energieträger ist, bietet auch die Schiene eine umweltschonende Transportlösung“, stellte Heinz-Jürgen Hiller, Leiter International Operations der VTG, auf der hochkarätig besuchten Fachveranstaltung fest. Zu den zahlreichen technischen Herausforderungen bei der Entwicklung des neuen Waggons gehörte auch die längerfristige Zwischenlagerung des LNG. Das bedingt höchste Ansprüche an die Isolierung des auf den Waggonrahmen montierten Tanks. Konkret: Das tiefkalte LNG kann in dem isolierten Kesselwagen bis zu sechs Wochen verbleiben. Zum europaweiten Einsatz gehört auch, dass die Drehgestelle des Waggons an die unterschiedlichen Spurbreiten angepasst werden können. Zu den europäischen „Exoten“ gehören zum Beispiel Finnland und Spanien mit der Breitspur, während ansonsten die Normalspur üblich ist.


Für Frank Schnabel, Geschäftsführer von Brunsbüttel Ports und zugleich Gastgeber, bietet der Unterelbehafen ideale Anknüpfungspunkte für eine schienengeführte LNG-Versorgung. Denn vor Ort erstreckt sich der Brunsbütteler ChemCoast Park, zugleich Schleswig-Holsteins größtes in sich geschlossenes Gewerbegebiet. Schnabel, zugleich Sprecher der Werkleiterrunde des ChemCoast Parks: „Für Industrieunternehmen ist eine dauerhaft gesicherte Energieversorgung von höchster Priorität, so dass auch Alternativen zum regulären Pipeline-Gas in Betracht gezogen werden.“ EHA

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