Löschwasser per Tankschiff zur Entsorgung

Das Tankschiff „Quantum“ wurde mit kontaminiertem Löschwasser und -schaum durch die Feuerwehr befüllt., Foto: Timo Jann

Etwa 2000 Kubikmeter Schaum und Wasser pumpt die Feuerwehr ab., Foto: Timo Jann
Spezialauftrag für die Crew des Tankschiffes „Quantum“ von Jongen Oil Spill der Bremer Dettmer Group im Hamburger Hafen: Nach einem Großbrand, der Sonnabend gegen 22 Uhr unweit der Alten Schleuse in Wilhelmsburg in einer Lagerhalle ausgebrochen war, dauerten die Löscharbeiten der Feuerwehr auch am Donnerstag noch an. Allerdings benötigt die Feuerwehr jetzt Unterstützung, um die Unmengen von kontaminiertem Löschwasser und Löschschaum managen zu können. Damit beauftragte die Umweltbehörde das auf die Entsorgung von Schiffsölen spezialisierte Unternehmen.
„Wir gehen von etwa 2000 Kubikmeter Löschmittel aus, die entsorgt werden müssen“, berichtete Jörg Büttner, Einsatzleiter der Hamburger Feuerwehr. Wasser und Schaum müssen aus dem Keller der 800 Quadratmeter großen Lagerhalle raus, um dort letzte Nachlöscharbeiten durchführen zu können. Denn noch immer brennt es dort in dem mit Kartonagen gefüllten Lagerkeller. „Bei dieser Menge war klar, dass wir eine besondere Logistik benötigen“, sagte Büttner. Die Umweltbehörde hat mit Jongen Oil Spill einen Vertrag als Havariepartner, sodass das Unternehmen dort bekannt ist und mit diesem Job beauftragt wurde.
Nach der nötigen Planung lief das Projekt der Entsorgung am Mittwochabend an. Das Tankschiff „Quantum“, ein Doppelhüllentanker mit beheizbaren Kammern, machte an der Schleuse zum Äußeren Vehringkanal fest. Nachdem die Tide ausreichend Tiefgang bot, konnte die Feuerwehr ihre leistungsstarke Pumpe einschalten und durch einen dicken Spezialschlauch 250 Meter weit das Wasser-Schaum-Gemisch an Bord pumpen. „Wir können pro Fahrt 450 Kubikmeter aufnehmen, ein größeres Schiff passt hier nicht her“, berichtete Niels Mohrenz, Geschäftsführer bei Jongen Oil Spill. Problem: Das gepumpte Gemisch bildete noch neuen Schaum.
Am Klärwerk der Stadtentwässerung wurde die Ladung gelöscht und in Speichertanks gelagert. Vor der endgültigen Entsorgung muss eine genaue Analytik erfolgen, das Gemisch dürfte stark mit Brandrückständen belastet sein. Die Feuerwehr hat geplant, dass das Löschwasser wohl am Wochenende abtransportiert sein wird. Ein Abrissbagger unterstützte die Feuerwehrleute dabei, indem er Zugänge durch die Stahlbetondecke in den Keller riss. tja