Millionen für Wasserstoff-Verkehrsprojekte

Für Verkehrsprojekte mit Wasserstoff hat Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) jetzt sogenannte Zukunftsschecks im Wert von 23,5 Millionen Euro übergeben.

Die Förderung ist Teil des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP), mit dem die Bundesregierung seit 2006 in die Forschung und Entwicklung investiert, teilte das Ministerium am Donnerstag mit. Das Programm soll die für eine Marktaktivierung notwendigen ersten Produkte in unterschiedlichen Anwendungsbereichen unterstützen. Konkret gehe es um die Unterstützung bei der verkehrsträgerübergreifenden Beschaffung von Anwendungen mit Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie.

Mehr als 8,1 Millionen Euro Bundesmittel gehen an ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt in Hamburg zur Entwicklung eines Langstrecken-Brennstoffzellen-Lkw sowie der zugehörigen Tankstellen-Infrastruktur. Zusammen mit Verkehrsminister Scheuer hat der Hamburger Bundestagsabgeordnete Christoph Ploß (CDU) den entsprechenden Förderbescheid an die Projektpartner Shell und MAN übergeben. „Um unsere Klimaschutzziele zu erreichen, brauchen wir Wasserstoff und wasserstoffbetriebene Technologien“, sagte Ploß. „Mit diesem Projekt werden wir deutsche Exportschlager entwickeln, die einen wichtigen Beitrag für mehr Klimaschutz leisten.“

Ziel dieses geförderten Wasserstoff-Projekts ist es, einen Fernverkehr-Lkw mit Brennstoffzellentechnologie aufzubauen, um die europäischen Vorgaben zur CO2-Reduzierung zu erreichen. Mit dem Brennstoffzellensystem sollen die Anforderungen eines schweren Nutzfahrzeugs im Fernverkehr hinsichtlich Reichweite und Leistung erfüllt werden. Darüber hinaus soll eine nachhaltige und kurzfristig umsetzbare Lösung für die Wasserstoff-Infrastruktur zur Betankung für Nutzfahrzeuge entwickelt und bereitgestellt werden. Um praktische Erfahrungen zu sammeln und zukünftige Entwicklungen voranzutreiben, wird der Brennstoffzellen-Lkw schließlich unter realen Bedingungen betrieben.

MAN zeichnet verantwortlich für den Gesamtfahrzeugaufbau, für die Integration der Brennstoffzellensysteme und des elektrischen Antriebs. Shell entwickelt die zugehörige Infrastruktur mit Fokus auf einer skalierbaren Druckwasserstoff-Tankstellenlösung. Im Zuge des Projekts wollen die Partner prüfen, inwieweit die Betankung von Fahrzeugen im Schwerlastbereich auf Basis von 500 bar alternativ zur aufwendigen 700-bar-Pkw-Technik ein tragfähiger Kompromiss aus Reichweite und Kosten für Infrastruktur und die Bereitstellung von Wasserstoff darstellt. Ziel des Vorhabens ist die Erprobung von Wasserstoff als mögliche Alternative zum Diesel im Fernverkehr.

Eng bei der Entwicklung von Wasserstofftechnologien zusammenarbeiten wollen derweil künftig auch die Bundesländer Niedersachsen und Bayern. Das vereinbarte Energie-Staatssekretär Frank Doods (SPD) mit dem bayerischen Energieminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) am Donnerstag in Nürnberg.

Doods zufolge hat die hiesige Landesregierung „der Entwicklung und dem Aufbau der Wasserstoffwirtschaft eine ganz hohe Priorität eingeräumt“. Beide Länder wollten nun voneinander profitieren, um die Technologie schnellstmöglich anwenden zu können. „Das Windkraftland Niedersachsen wird seine Stärken als Produzent grünen Wasserstoffs entwickeln“, sagte Aiwanger.

Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) und Umweltminister Olaf Lies (SPD) hatten im September vom Bund ein Konzept zum Aufbau einer bundesweiten Wasserstoffwirtschaft gefordert. bek/sl/lni

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