Mit der „Sonne“ dem Plastikmüll auf der Spur

Einen Monat lang war die „Sonne“ unterwegs, um Plastikmüll zu erforschen, Foto: Geomar
Die „Sonne“ (IMO 9633927) ist zurück in Deutschland: Das 2014 gebaute Forschungsschiff, das im Auftrag des Geomar Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung unterwegs war, hat im Hafen von Emden festgemacht. Einen Monat lang war das 116 Meter lange Schiff auf den Spuren des weltweiten Plastikmülls im Atlantik unterwegs.
Ziel der Expedition war es, dazu beizutragen, mehr über den Weg und die Auswirkungen des Plastiks im Meer zu erfahren. Die in einem interdisziplinären Team organisierten Wissenschaftler an Bord hatten Anfang Dezember in Kiel abgelegt und eine gut vierwöchige Messfahrt absolviert.
Acht Stationen wurden während der Fahrt angesteuert, zwei westlich von Frankreich und Spanien und sechs südlich der Azoren. Das Hauptziel der Reise war, ein besseres Verständnis des lateralen und vertikalen Transfers von Plastikmüll aus der Oberfläche und dem oberflächennahen Wasser in die Tiefsee des Nordatlantik-Wirbels zu ermitteln und Prozesse und die Wechselwirkungen dieses Mülls zu erkunden. Die gewonnenen Daten sollen nun ausgewertet werden und dabei helfen, quantitative Modelle zu entwickeln, die Informationen über den Stand der Verschmutzung in den verschiedenen Bereichen des offenen Ozeans liefern. Darüber hinaus werden die Auswirkungen von Plastikmüll auf Meeresorganismen bewertet.
An jeder Station hatte das Forscherteam Wasserproben von der Oberfläche bis knapp über dem Meeresboden genommen und mit Spezialnetzen Plastikpartikel aus der gesamten Wassersäule gefiltert. Nur etwa ein Prozent des Abfalls könne derzeit nachverfolgt werden, der Rest verschwinde irgendwo. Vieles davon, von Transportboxen über Plastiktüten und Netze bis hin zu Eimern, hatte die „Sonne“ in Emden mit an Bord. In den Laboren der Forscher stehen jetzt die nötigen Analysen an. tja