Müllsammeln im Hafen

Die Wassersportgemeinschaft Arnis (WSG) hat der Gewässervermüllung den Kampf angesagt. Im Sportboothafen von Arnis/Grödersby kommt jetzt ein schwimmender Müllfilter zum Einsatz.

Der „Seabin“ der australischen Initiative „Seabin Project for Cleaner Oceans“ bearbeitet pro Stunde rund 25.000 Liter Wasser, erklärt die WSG anlässlich der Inbetriebnahme. Bei einem Fassungsvermögen von rund 20 Kilogramm könne der Eimer bis zu eine halbe Tonne Müll pro Jahr sammeln – bei einem Energieverbrauch im Wert von rund einem Euro pro Tag, heißt es weiter.

Im Kern saugt die Vorrichtung vor allem auf dem Wasser schwimmendes Seegras, Vogelfedern und Schaum an. Sie sind Trägersubstanzen für millimeterkleine Plastik- und Styroporpartikel, die andernfalls auf den Grund der Schlei sinken und dort liegenbleiben würden. „Bei jedem Entleeren liegt auf dem Filter eine Schicht dieser Partikel“, berichtet Hafenmeister Achim Jensch, der den Seabin-Betrieb überwacht. Zu den Funden gehören etwa Plastikteilchen aus geschredderten Speiseresten, die in die Schlei gelangt sind, aber auch kleine Styroporkügelchen von Reusen und Fischernetzen.

Die Seabin-Initiative begann vor wenigen Jahren im Rahmen einer Kickstarter-Kampagne. 2017 folgte eine 350.000-Euro-Investition über die Plattform Booking Cares in Amsterdam. Seitdem bekommt das Seabin Project weltweit immer mehr Aufmerksamkeit – auch vom finnischen Technologiekonzern Wärtsilä, der im vergangenen Jahr eine Kooperation mit der Initiative schloss.

In der Region Schleswig-Flensburg ist der Sportboothafen Arnis/Grödersby derweil womöglich erst der Anfang. Ralf Wrobel, Kreisvorsitzender des SPD-Kreisverbandes Schleswig-Flensburg, will nun im Kreistag in Kontakt mit den anderen Fraktionen treten, um eine weitere Ausstattung der Schlei mit den Seabins zu erreichen. ger

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