Nabu: IMO muss nachbessern

Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) sieht in dem Beschlussvorschlag der International Maritime Organization (IMO) über konkrete Klimaschutzmaßnahmen in der Schifffahrt erheblichen Nachbesserungsbedarf.

„Der vorliegende Kompromissvorschlag ist ein stumpfes Schwert im Kampf gegen die weiter steigenden Emissionen der Schifffahrt“, kritisiert Nabu-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. „Wenn sich die Vertragsstaaten auf diesen faulen Kompromiss verständigen, werden die Treibhausgasemissionen im Jahr 2030 nochmals um rund 14 Prozent im Vergleich zu heute steigen.“ Deutschland dürfe dem vorliegenden Text daher nicht zustimmen und müsse auf ein wesentlich höheres Ambitionsniveau drängen. „Anders ist die Seeschifffahrt nicht auf Klimakurs zu bringen“, sagt Miller.

Mit den Kurzfristmaßnahmen, über die seit Montag beraten wird, sollen erste Schritte in Richtung Emissionsminderung verbindlich festgelegt werden. Versage die IMO dabei, sei dies Ausdruck einer „fatalen Unfähigkeit“ der Staatengemeinschaft, eine der wesentlichen Treibhausgasquellen effektiv und nach einheitlichen Standards in den Griff zu kriegen. In der Konsequenz sei eine Vielzahl regionaler Einzelmaßnahmen zu erwarten, die die Industrie vor erhebliche Herausforderungen stelle und die Entwicklung von Effizienztechnologie und emissionsfreien Antrieben unnötig verzögere.

Wie der Nabu weiter ausführt, müsste die Treibhausgasintensität pro transportierter Tonne bis 2030 um 80 Prozent gemindert werden, um das Ziel von 1,5°C Erderwärmung einhalten zu können. „Zugleich müssen die Anforderungen an den Schiffsbetrieb verbindlich sein, überwacht und im Falle von Verstößen auch sanktioniert werden“, fordert Daniel Rieger, Leiter Verkehrspolitik beim Nabu-Bundesverband.

Da gerade deutsche und auch europäische Unternehmen Weltmarktführer im Bereich Schiffbau sowie maritimer Effizienztechnologie seien, biete sich hier zugleich die Gelegenheit, Klimaschutz und wirtschaftlichen Erfolg zu vereinen. bek

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