Neue Sicht auf sauerstoffarme Wirbel

Biologen und Chemiker des Exzellenzclusters „Ozean der Zukunft“ und des GEOMAR Helmholtz-Zen trums für Ozeanforschung in Kiel eröffnen jetzt mit aktuellen Untersuchungsergebnissen eine neue Sicht auf sauerstoffarme Wirbel im Atlantik.

So konnten sie nachweisen, dass innerhalb dieser recht kurzlebigen Wirbel Prozesse ablaufen, die man bisher im Atlantik nicht kannte und die auch Auswirkungen auf die Nährstoffversorgung und das Klima haben könnten. Dabei stießen sie unter anderem auf Mikroben, die im Wasser gelöste Stickstoffverbindungen zur Energiegewinnung so umwandeln, dass dabei reines Stickstoff- und Lachgas entstehen. Letzteres wirkt in der Atmosphäre als starkes Treibhausgas. „Bisher wurde der Atlantik kaum als Lachgasquelle beachtet. Wir wissen inzwischen aber, dass die sauerstoffarmen Wirbel häufiger auftreten. Deshalb müssen wir Annahmen zum Lachgasbudget über dem Ozean wohl überdenken“, betont die Meeresbiologin Dr. Carolin Löscher vom GEOMAR. Gleichzeitig ist Stickstoff ein wichtiger Nährstoff für das Plankton. Deshalb haben die neuen Erkenntnisse auch Auswirkungen auf die Biologie des Atlantiks.

Dass die Entdeckungen möglich wurden, verdanken die Wissenschaftler auch einer gewissen Portion Glück. „Diese Wirbel haben nur eine begrenzte Lebenszeit und sind nur schwer im Ozean zu finden“, sagt der Ko-Autor und Projektleiter Dr. Björn Fiedler vom GEOMAR. Nachdem 2013 auf Satellitendaten ein sich neu bildender Wirbel vor der Küste Mauretaniens entdeckt wurde, machten sich die Wissenschaftler im März 2014 auf den Weg und nutzten das kapverdische Forschungsschiff „Islandia“ für direkte Probenahmen. Parallel dazu startete eine Expedition des deutschen Forschungsschiffes „Meteor“, in deren Verlauf zusätzliche Untersuchungen zu sauerstoffarmen Wirbeln durchgeführt wurden (THB 1. April 2014).

Die Studie ist in der international renommierten Fachzeitschrift „Biogeosciences“ erschienen. bre

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