Neues Kompetenzzentrum Green Shipping eröffnet

Mit einem Netzwerk aus Wissenschaft und Wirtschaft will die maritime Branche stärker auf Kurs Nachhaltigkeit steuern. Das Gesamtsystem Schifffahrt und Hafen soll umweltfreundlicher werden.

See- und Binnenschiffe sollen als die wichtigsten und bisher umweltfreundlichsten Verkehrs- und Transportmittel ökologischer und umweltschonender fahren. In diese Richtung steuern Wirtschaft und Forschung am bundesweit ersten Kompetenzzentrum Green Shipping, sagte Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) am Mittwoch. „Ohne Hightech-Lösungen werden wir diese Ziele nicht erreichen“, so Wissenschaftsministerin Gabriele Heinen-Kljajic (Grüne) bei der Eröffnung der beiden Standorte in Leer und Elsfleth (<link http: www.thb.info themen sonderbeilagen-2015 green-port-green-shipping single-view news zentrum-fuer-green-shipping.html external-link-new-window external link in new>THB 24. August 2015).

„Der Bedarf ist groß, viele innovative Projekte haben bisher nur Pilotcharakter“, erklärte Präsident Al fred Hartmann vom Verband Deutscher Reeder (VDR). Investitionen für Forschung wären für die Reeder allein kaum zu schultern. „Milliarden fließen in die Raumfahrt, und über die Oberfläche der Venus wissen wir mehr als über die Nordsee“, mahnte Hartmann Förderprogramme des Bundes an.

Nachhaltigkeit in der Schifffahrt bedeutet für Hartmann nicht nur Klimaschutz und Verringerung des Schadstoffausstoßes. So zielten neue internationale Vorschriften auf den Einbau von Reinigungsanlagen für Ballastwasser. Es wird tonnenweise zum Stabilitätsausgleich in Schiffstanks gepumpt und bei Bedarf wieder abgelassen. Dadurch geraten immer wieder Organismen in fremde Ökosysteme und können diese schädigen. Reedereien suchen derzeit mit Technikern nach neuen Filteranlagen, die den strengen US-Vorschriften entsprechen.

Mehr Umweltschutz fordert auch die Binnenschifffahrt heraus. Viele Schiffe sind mehr als 30 Jahre alt, in Einzelfällen sogar bis zu 100 Jahre, sagte Reeder Martin Deymann in Leer. Die Motoren stammten vielfach noch aus den 50er Jahren und hätten eine schlechte Energiebilanz. Neue Treibstoffe wie Flüssigerdgas (LNG) sind in der Zukunft erst dann wirtschaftlich interessant, wenn die Häfen eine ausreichende Infrastruktur wie spezielle Tankstellen vorhalten.

Seit Jahrzehnten wird an Konzepten für umweltfreundlichere Wege im Schiffsbetrieb geforscht. Dabei geht es vor allem um weniger Schadstoffausstoß bei Motoren und Antrieben sowie um mehr Sicherheit. Aktuelle Beispiele sind die Überlegungen zum Ausbau der Infrastruktur an der Küste für Schiffe mit dem neuen Flüssiggasantrieb (LNG). Ein weiteres Ziel ist die Unterstützung von Werften sowie kleinen und mittelständischen Unternehmen der Branche bei der Entwicklung neuer innovativer Konzepte. Das Land Niedersachsen stellt insgesamt 1,5 Millionen Euro Fördermittel zur Verfügung. FBi/lni

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