NOK-Premiere für LNG-Tanker „Cardissa“

Mit der Fahrt von Rotterdam nach Nynäshamn hat jetzt erstmals ein LNG-Bunkerschiff auf einer regulären Einsatzfahrt den Nord-Ostsee-Kanal passiert.

Der neue LNG-Tanker „Cardissa“ ist seit Oktober in Nordeuropa für den Energiekonzern Shell im Einsatz und beliefert von Rotterdam aus Reedereien und Energieversorger an der Nord- und Ostsee. Teil der Versorgungskette ist auch die Belieferung des schwedischen Importterminals in Nynäshamn. Von dort werden mit einem Bunkerschiff andere Einheiten beliefert, die heute schon LNG nutzen. Zu ihnen gehört auch die Fähre „Viking Grace“, die mit LNG-Antrieb zwischen Finnland und Schweden pendelt. Die 119 Meter lange „Cardissa“ soll in den kommenden Jahren eine wichtige Rolle bei der Versorgung von Schiffen in Nordeuropa mit LNG als Treibstoff übernehmen.

Die Reederei Aida Cruises hat bereits mit Shell einen Vertrag über die Versorgung mit diesem Treibstoff abgeschlossen. Bislang versorgt Shell die beiden Cruiser „Aidaprima“ und „Aidaperla“ in den Häfen in Nordeuropa, auf den Kanarischen Inseln und im Mittelmeer während der Hafenliegezeiten.

Im nächsten Jahr wird mit der „Aidanova“ das weltweit erste Kreuzfahrtschiff in Fahrt kommen, dessen vier MaK-Antriebsmotoren mit LNG betrieben werden sollen. Die Versorgung mit dem Treibstoff könnte dann von Rotterdam aus mit Bunkerschiffen wie der „Cardissa“ erfolgen. In Rotterdam befindet sich im Hafenteil Maasvlakte einer der modernsten Importterminals für das verflüssigte Erdgas. Der größte europäische Seehafen ist auch Heimathafen der „Cardissa“. Betrieben wird der bei der Werft STX in Südkorea gebaute Tanker von der Reederei Shell Western LNG. Pro Fahrt können bis zu 6500 Kubikmeter des auf minus 162 Grad gekühlten Treibstoffs transportiert werden. Ein Schiff wie die „Aidanova“ kann bis zu 3500 Kubikmeter LNG aufnehmen und damit bis zu 14 Tage fahren. Im Gegensatz zu herkömmlichen Schiffstreibstoffen wie Marinediesel oder Schweröl verursacht die Nutzung von LNG keine Emissionen von Feinstaub und Schwefeldioxid. Der Ausstoß von Stickoxiden reduziert sich um 80 Prozent.

Shell und der niederländische Betreiber des Gate Terminals in Rotterdam haben weitere Pläne. In Kürze sollen zusätzlich zur „Cardissa“ zwei weitere Bunkerschiffe zur Versorgung des Schiffsbedarfs mit LNG in Fahrt kommen – eines davon für die Versorgung der Einheiten in Rotterdam. Das dritte Schiff wird, ähnlich wie die „Cardissa“, ein Hochseetanker zur Versorgung von Schiffen auf Nord- und Ostsee. FB/fab

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