Pioniere im Umweltschutz

V. l.: Jan-Philipp Albrecht, Ove Petersen, Martin Wernli und Philipp Murmann, Vorsitzender der Fördergesellschaft, Foto: Behling

Der M46DF-Motor, hier an Bord des Kreuzfahrtschiffes „Aidaprima“, Foto: Behling
Nur wenige Tage nach der Auszeichnung des LNG-Kreuzfahrtschiffes „Aidanova“ mit dem „Blauen Engel“ kann sich nun auch der Motorenhersteller Caterpillar freuen. Für den Dual-Fuel-Motor MaK M46DF gab es jetzt den 34. Umweltpreis der Studien- und Fördergesellschaft der schleswig-holsteinischen Wirtschaft.
Rund 160 Tonnen schwer, zwölf Zylinder und ein Treibstoffverbrauch von rund 100 Tonnen pro Tag: Das ist der Motor, der nun mustergültig für die Energiewende steht. Ursprünglich basierte er noch auf der Nutzung von Diesel- und Schweröl, jetzt ist der Einsatz von schadstoffärmerem LNG möglich. „Damit sind unsere Dual-Fuel-Motoren die saubersten Lösungen, die es heute gibt“, sagte Caterpillar-Chef Martin Wernli bei der Preisverleihung. Doch es gehe noch einen Schritt weiter, so biete der Motor das Potenzial für die Nutzung von Ressourcen aus der Windenergie. „Mit diesem Motor ist auch die Verwendung von synthetischen Kraftstoffen möglich, die im Power-to-Gas-Verfahren hergestellt werden“, erklärte Wernli. Dabei wird aus Windstrom Wasserstoff auf elektrolytischem Wege erzeugt, der dann in Verbindung mit CO2 zu synthetischem LNG bearbeitet wird.
„Wir danken dabei besonders Aida, die bereit waren, diesen Motor zu wählen“, so Wernli. Nach zehn Jahren Forschung und Entwicklung war 2013 der erste M46DF-Motor für den Einbau in der „Aidaprima“ ausgeliefert worden.
Aida-Cruises-Sprecher Hansjörg Kunze stimmte zu: „Die Zusammenarbeit zwischen Caterpillar, der Meyer Werft und Aida Cruises zeigt, dass wir gemeinsam zu Innovationen fähig sind.“ Diese Partnerschaft ging am vergangenen Donnerstag in die nächste Runde, als auf der Papenburger Meyer Werft der Brennstart für den nächsten Aida-Neubau erfolgte. „Herzstück sind die MaK-Motoren aus Kiel und Rostock“, sagte Kunze.
Neben Caterpillar erhielt GP Joule aus Reußenköge in Nordfriesland den zweiten Umweltpreis. Das Unternehmen will das heute noch aufgrund des fossilen Ursprungs als Brückentechnologie bezeichnete LNG langfristig aufstellen. So entwickelte GP Joule eine Technologie, die aus dem Windstrom in Nordfriesland „grünen“ Wasserstoff erzeugt – und damit synthetischen Kraftstoff. „Dieser kann dann auch in die neuen Aida-Schiffe getankt werden“, sagt Ove Petersen, der Geschäftsführer von GP Joule.
Schleswig-Holsteins Umweltminister Jan-Philipp Albrecht (Die Grünen) würdigte beide Unternehmen als Pioniere für den Umweltschutz im Bundesland. Die Neuentwicklung eines Dual-Fuel-Motors sei ein „ganz wichtiger Schritt“. „Diese Motoren haben auch dazu beigetragen, dass die ‚Aidanova‘ als erstes Kreuzfahrtschiff mit dem ,Blauen Engel‘ ausgezeichnet wurde.“ FB/ger