Plastikteile bedrohen Meere

Winzige Plastikteilchen werden zur Gefahr im Boden deutscher Küsten und Flüsse.

Das teilte die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) am Montag als Ergebnis eines Forschungsprojektes mit. Ein Forscherteam hatte auf zwei Expeditionen mit dem Forschungsschiff „Aldebaran“ Schadstoffe und Plastikteilchen entlang der Mündungen von Weser, Elbe, Jade, Trave und Warnow sowie in Boddengewässern gesammelt und ausgewertet.

Das Plastik stammt aus unterschiedlichen Quellen. Es ist zum Beispiel in kosmetischen Produkten enthalten und wird in Kläranlagen nicht herausgefiltert. Oder es entsteht aus größeren Plastikteilen, die von Wind und Wetter zersetzt werden. „Jeweils 15 Prozent des Plastiks im Meer befinden sich an der Oberfläche und im Wasserkörper“, sagte „Aldebaran“-Chef Frank Schweikert. „Aber 70 Prozent sinken ab ins Sediment.“ Die Details der Sedimentbelastung seien bislang wenig untersucht.

Die Plastikteilchen können nach Angaben der Hochschule etwa über Muscheln und Fische auch in den Menschen gelangen. „Es ist ein Irrtum, zu glauben, wir könnten die Schadstoffe in die Umwelt entlassen und die Natur wird dann schon irgendwie damit fertig“, sagte der geschäftsführende HAW-Präsident Claus-Dieter Wacker. „Je länger sich die Plastikteile im Wasser befinden, desto mehr Giftstoffe binden sie an sich und bilden eine Art Giftcocktail.“ EHA/dpa

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